Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1517-1618. 
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Um ganz der Andacht obliegen zu können, übergab Herzog Wilhelm V. 
. q»oon Baiern 1598 die Regierung in die Hände seines Sohnes Maximilian I. 
^edi^Dieser bestätigte am 20. Oktober 1606 zu München dem Markte Ried 
k jjjjeine hergebrachten Privilegien und Freiheiten mit Ausnahme des Markt- 
(Orig. Perg. Siegel zerbrochen. Weißblaue Schnur. Stadt- 
Am 19. Dezember 1600 kam Herzog Maximilian zur Entgegen- 
der Huldigung von den Unterthanen in dieser Gegend nach 
iUtheim. Die Bürgerschaft von Ried überreichte dem Herzog wahr- 
abia icheinlich bei diesem Anlasse einen silbernen Becher. In der Markt- 
^Kammerrechnung von 1601 heißt es: „Um ein silbern, übergolten 
Decher, so unserem durchleuchtigesten Fürsten und Herrn Herzog Maximilian 
)ie i/" ^"^rn von gemeinen Markts wegen verehrt worden, 102 Gulden 
<^4 Schillinge" (Rapolter). 
td Im Jahre 1607 erwarteten die Bürger in Ried den Erzherzog 
i u^erbtttanb von Graz auf seiner Durchreise. Sie wollten ihm Ferchen 
al^zum Geschenke machen. „Abrahamen Aemersperger, Gastgeben allhie," 
orthi!" berichtet das Marktpuech (142 a), „die Ferchen verkauft, so auf Ihre 
^fürstliche Durchlaucht Erzherzog Ferdinand von Gräz gemeint gewest, 
ick>se?ber allhie nit ankommen." 
rlich Die Jahre 1607 und 1608 waren schreckliche Pestjahre. 1607 ist 
^Leonhard Frähaimer, Lederer zu Ried, während der gefährlichen Sterbs- 
. släufe ohne Erlaubnis über Land gegangen. Er wurde nach dem 
Marktpuech (149 a) um 2 Gulden 4 Schillinge gestraft. In der 
Umgebung von Ranshofen kam die Seuche am 12. Mai 1607 zum 
Ausbruch. Sie wütete bis gegen Ende des Jahres. Es starben vier 
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h,der leidigen Infektion. Der Marktschreiber Paulus Pacher mußte 
1608 an den Marktthoren die durchreisenden Personen „rechtfertigen" 
.bei,gPriester des Stiftes und über hundert Personen in der Hofmark Raus- 
> Hofen. Die Stadt Braunau war bis Ende Januar 1608 gesperrt 
_be^(Mdl., Braunau, I, 107). Auch zu Ried herrschte große Furcht vor 
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kt /Marktp. 142 
aj J Am 14. März 1609 
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wurde das General-Mandat betreffend die 
Religion erneuert. Es leuchtet daraus die große Sorgfalt der bairischen 
Landesfürsten zur Erhaltung der katholischen Religion bei ihrem Volke 
hervor. Das Mandat sollte 1. zu jeder Mitterfasten von öffentlicher 
lügu>Kanzel verlesen und erklärt werden. 2. Verreisende Landeskinder werden 
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in ein Buch eingetragen mit der Vermahnung, bei der katholischen Religion 
zu verbleiben. 3. In andersgläubige Städte wie Augsburg und Regens 
burg bekommen sie einen Zettel mit an die dortigen Agenten. Sie sollen
	        
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