Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Institution und Anordnung diß hochheiligen Sacraments des Altares in 
dem Form, darin sie uns fürgeschriben ist und anders nit, nachkommen 
sollen, wollten Fürstlichen Gnaden uns der getreuen Landschaft gnädiglich 
zulassen, daß uns, auch unsern armen Unterthanen, welche solches begeren, 
diese hochheilige Communion unter beiden Gestalten unseres Seligmachers 
Ordnung gemäß ohne besorgte Gefahr und Ungnad gereicht und weiter nit 
verschoben wurde, wie es dann anfangs nit allein der ersten Kirchen auch also 
gehalten worden, sondern auch viele unfürdenkliche Jahre hernach in offenem 
Gebrauch Herkommen gewest ist . . . Dann ob solche Priester gefunden 
worden sein, die sich aus Lehr der heiligen Schrift selbst dahin gewiesen, 
daß sie die, so es begert, mit Reichung beiderlei Gestalt willig und gern 
versehen, so haben dieselben nit allein keinen Schutz bekommen, sondern sein 
durch die Ordinarien und Euere fürstlichen Gnaden nachgesetzte Obrigkeiten 
theils mit strengen ausgangnen Mandaten und Inhibitionen von diesem 
ihren christlichen Vorhaben abgeschreckt, zum Theil wie auch dergleichen 
Schulmeister ihrer Vocation und Berufes entsetzt, etliche, und deren nit 
wenig des Fürstentums verjagt und solche an ihr Statt hin und wieder 
in Städten und Flecken geordnet worden, dabei man wol gewußt, sie 
wurden Euerer fürstlichen Gnaden Resolution gemäß dies Sacrament nit 
administriren. Nicht milder ist mehrmals mit denen gehandelt worden, die 
zur Ringerung ihres Gewissens solch hochwürdig Sacrament in obengehörter 
Gestalt empfangen haben. Denn etlichen hohen und niederen Standes sind 
hierumb allerlei Beschwerden begegnet, etlichen hat man auch nach dem Tod, 
welches doch wohl zu erbarmen ist, die christliche Begräbnus nit wellen ver- 
gunen, sondern sie sein zu Zeiten an ungebürliche Ort ausgeführt und ver 
graben worden." Sie bitten nochmals um Spendung des Abendmahles unter 
beiden Gestalten durch Pfarrer und Kapläne und daß „auch dieselben 
noch die, so es also empfangen, ihrer Vocation, Amtes oder Dienstes nit 
entsetzt, viel weniger vertrieben oder von ihrem häuslichen Anwesen aus 
geschafft noch sonst zur Straf oder Ungnad gebracht und zu wirklicher 
Vollziehung dies die Pfarren in Städten und Märkten, auch auf dem 
Land mit solchen Seelsorgern besetzt werden, die dieser Euerer fürstlichen 
Gnaden Zulassung gehorsamblich geleben." Die Stände verlangen Refor 
mation der Geistlichkeit. Man solle gelehrte und gottesfürchtige Männer 
bei den Pfarren und dem Predigtamte anstellen, „die nit allein eines 
züchtigen, unsträflichen Wandels sein, sondern auch und zuvor das Wort 
Gottes nach evangelischer Wahrheit lauter und rein fürtragen." Ferner 
wollen sie die unsträfliche „Messung oder Gebrauch des Fleischessens", 
endlich die deutsche Sprache bei der Taufe, „demnach dieselb in fast allen 
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