Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1517-1618. 
Abendmahl sind Sakramente. Er taufet deutsch. Vor zwanzig Jahren 
wurde gefirmt. Er betet die Bußpsalmen. Er hat zu Tumelzham 
200 Kommunikanten. In Mernbach sind 1400, in Ried 1200. Der 
Pfleger zu Ried hat das Abendmahl vom vorigen Pfarrer unter beiden 
Gestalten empfangen. Das Pfarrvolk läuft zeitlich aus der Messe 
hinaus. Der Schulmeister in Ried hat vermeintlich in Wittenberg 
studiert. Vor Zeiten waren in Ried 16 Priester, jetzt 5. Die gestiftete 
Prädikatur vaciert, auch ein Benefizium. Das pfarrliche Einkommen 
beläuft sich auf 150 Gulden. 
St. Nikolaus zu Neuhofen wird von Mernbach aus besungen. 
Am Freitag war früher eine Messe, jetzt selten. 
Im Jahre 1563 war Landtag zu Ingolstadt. Das Stift Reichers- 
berg besitzt einen Papiercodex: „Beschreibung des Landtages, so von dem 
durchleuchtigen, hochgebornen, unsern genedigen Herrn und Landfürsten 
Herzog Albrechten in Bairn auf Sonntag Oculi gegen Jngoldstat aus- 
geschriben, was auch damals auf feiner fürstlichen Genaden gethane Pro 
position durch gemeine Stend von Tag zu Tag gehandlet und beschlossen 
worden ist anno 1563." Mit kräftigen Zügen steht am Deckel geschrieben: 
Guolffgangus Gassner, Riedensis, PraepositusReycherspergensis 1564. 
Aus dem Stande der Herren und Ritter waren aus dem Rentamte 
Burghauseu am Landtage anwesend: Joachim Graf von Ortenburg, 
Pankraz von Freyberg, Geörg von Tannberg von Aurolzmünster, Friedrich 
von Pienzenau, Wolf von Paumgarten, Wilhelm Haimeran von Schmihen, 
Hans Christoph von Paumgarten, Wolf Christoph von Taufkirchen. Von 
den Städten und Märkten waren vertreten: München, Landshut, Ingol 
stadt, Straubing, Landsberg, Wasserburg, Burghausen, Braunau, Schongau, 
Deckendorf, Aichach, Oeting, Rosenheim, Pfarrkirchen, Ried und Eggen- 
felden. Vom Markte Ried wurden 1558 der Bürger Leopold Aichinger, 
1563 Veit Tegernseer, 1577 Hans Höflinger auf den Landtag geschickt. ; 
Am 27. März um 7 Uhr morgens kam der große Ausschuß zum ersten 
mal am Rathaus zusammen. Die zwei weltlichen Stände von der Ritter 
schaft und dem Adel, daun von den Städten und Märkten erhoben in 
Betreff der Religion die gleichen Forderungen wie auf den Landtagen zu 
München und Landshut. Sie bitten „aus christlichem Eifer, Mitleiden 
und Fürsorg" um die Kommunion unter beiden Gestalten: „Nachdem der 
allmächtig, gütig Gott in seinem letzten Abendmal den theuren hohen 
Schatz seines kostbarlichen Leibs und Bluts uns allen ahn Unterschaid 
zuletzt gelassen und zur Gedächtnus seines bitteren Leidens und Sterbens 
mit lauteren Worten eingesetzt hat .... dann daß wir solches göttlicher 
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