Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1517-1618. 
193 
von 
:ator 
t in 
nun 
>t zu 
Her, 
chten 
inige 
stieb, 
ziert, 
tfter, 
hren 
hren 
niert 
aeas 
stieb, 
ahre 
licht. 
Mi 
lium 
a zu 
; ist 
wor. 
doch 
für 
chul- 
berg 
later 
Uris 
sind 
rall, 
Es 
wße. 
nicht 
der 
)enn 
Er 
mm 
Lutheri. Die Schüler gehen nicht zur Messe, er selbst geht zu Chor. 
Fabian Hirschreuter aus Körnchen, Kantor, früher zu Braunau, repetiert 
die Lektionen. Er meint, die Heiligen seien nicht anzurufen, die Messe 
kein Opfer, das Abendmahl unter beiden Gestalten bloß ein Zeichen, die 
besondere Beichte nicht notwendig. Der Schulmeister ist unfleißig. 
Nikolaus Prembser von Tölz, deutscher Schulmeister, ist der alten Religion, 
kommuniziert jedoch unter beiden Gestalten. Er hat 50 Schüler, liest 
mit ihnen Briefe und den kleinen Katechismus. Er führt dieselben zur 
Beichte, die Eltern zur Kommunion. Sie beten und singen: Vater unser, 
den Glauben, die zehn Gebote, Aus tiefer Not, Gott wolle uns gnädig 
sein. Es werden Komödien gespielt: Der reiche Mann, die Hochzeit 
zu Kanaan. Bei der Schule besteht kein Superintendent. Der Schulmeister 
hat keine Besoldung. Er erhält von jedem Schüler quatemberlich 
15 Kreuzer. 
Das Spital und das Siechenhaus bei St. Anna wurden gleich 
falls visitiert. Es folgen die Nachrichten hierüber im zweiten Teile. 
Die Hauptpfarre war Mernbach. St. Thomas, Patigham und 
Tumelzham geben dahin Deputate. Der Pfarrhof ist baufällig. Vor 
Zeiten bestand eine tägliche Messe, jetzt an Feiertagen. Die Bruderschaft 
U. L. Frauen hatte vor zwanzig Jahren einen eigenen Benefiziaten. 
Jetzt ist ein Gesellpriester in Mernbach. Das Einkommen beträgt 
24 Gulden. Die Brüder und Schwestern machen die Rechnung in 
Beisein des Landamtmannes von Ried. Der Pfarrer lebt priesterlich. 
Hat vor drei Wochen einen Gesellpriester aufgenommen. Pfarrer und 
Gesellpriester sind fleißig. Das Volk singt: Vater unser und den Glauben, 
Aus tiefer Not. Etliche von Ried sind hinaus zur Predigt. Es werden 
dabei fremde Lieder und Psalmen gesungen. Es gehen nur wenige mit 
den Kreuzgängen. 
Tumelzham. ist eine Filiale nach Mernbach, hat drei Kelche, 
vier ungewaschene Meßgewänder. „Oleum infirmorum braucht man 
nicht." Oswald Eickhel von Mairhofen, Vikar in Tumelzham, wurde 
zu Rom unter Leo X. ordiniert, hat zu Aurolzmünster primiziert. Er 
ist 36 Jahre Priester, war früher 5 Jahre zu Gerartskircheu. Er 
benützt zu Mernbach: Philippum, Brentium, Biblia Hieronymi, Cate- 
chismum Lutheri. Dieser ist ihm genommen worden. Hat keinen 
katholischen Sermonisten. Hält das Ave Maria für kein Gebet, das 
Meßopfer für ein bloßes Lobopfer, denn Christus ist nur einmal geopfert 
worden. Er verwirft das Fasten und Wallfahrten, das Fegefeuer, die 
gestifteten Jahrtage und Miessen, die Anrufung der Heiligen. Taufe und 
13
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.