Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1517-1618. 
beiden Gestalten empfangen, in Baiern niemand. Valentin Vilkössel von 
Bleiburg in Kärnthen primizierte in der Heimat, war früher Kooperator 
in Leubnitz, jetzt Kooperator in Mernbach seit drei Jahren. Irrt in 
Betreff der Kindertaufe. Kaspar Hollandt, ehemals Prediger, ist nun 
gichtbrüchig. Konrad Katzbeck von Oeting, Benefiziat zu Ried, hat zu 
Ingolstadt studiert, zu Pfarrkirchen primiziert, ist 36 Jahre Priester, 
lange Organist, versieht die Seelsorge helfersweise, kann wegen schlechten 
Gehörs nur Amt singen und predigen. Vor zwei Jahren haben einige 
unter beiden Gestalten kommuniziert. Michael Spilvogl von Ried, 
Benefiziat zu Ried, wurde zu Passau ordiniert und hat in Ried primiziert. 
Er residierte 17 Jahre zu Peterskirchen, einer Filiale von Aurolzmünster, 
ist jetzt 36 Jahre Priester. Nach seiner Angabe wurde vor drei Jahren 
in Geiersberg gefirmt. Leonhard Rotenhueber aus Ried, vor Jahren 
Pfarrer in Mernbach, jetzt Benefiziat in Ried, wurde zu Passau ordiniert 
und hat zu Zell bei Riedau primiziert, ist 36 Jahre Priester. Andreas 
Paungartner von Reichersberg, 7 Jahre lang Benefiziat zu Ried, 
hat zu Wien studiert und zu Reichersberg primiziert. Ist 20 Jahre 
Priester, war vor 2 Jahren auch Vikar zu Ried. Er betet das Ave nicht. 
Er hält die hl. Messe bloß für eine Danksagung für das Leiden Christi 
und kein Opfer. Die Anrufung der Heiligen ist aus dem Evangelium 
nicht zu probieren. Das hl. Abendmahl ist unter beiden Gestalten zu 
empfangen. Die letzte Oelung wird nicht gespendet. Das Fasten ist 
kein Verdienst, sondern eine bloße Leibeskasteiung u. s. w. 
Hieraus leuchtet schon eine große Hinneigung zur Neuerung hervor. 
Ein vollständiger Bruch mit der alten katholichen Lehre wird jedoch 
vermieden. Entschiedener treten die lateinischen Schulmeister in Ried für 
das Luthertum auf. Christoph Aichinger aus Ried, lateinischer Schul 
meister (»ludimoderator«) seit einem Jahre, hat zu München, Heidelberg 
und Wittenberg studiert. Ist der Augsburger Konfession. Sein Vater 
will ihn von solchem Irrtum abweisen und zum Studium Juris 
promovieren. Er hält die Messe für kein Opfer. Die Heiligen sind 
nicht anzurufen. Die christliche Kirche ist nicht zu Rom, sondern überall, 
wo Gottes Wort. Er leugnet den freien Willen des Menschen. Es 
giebt nur drei Sakramente: die Taufe, das Abendmahl und die Buße. 
Die besondere Beichte ist nicht notwendig und in der hl. Schrift nicht 
gegründet. Er kommuniziert unter beiden Gestalten. Christus ist in der 
Eucharistie nicht wesentlich gegenwärtig, sondern bloß ein Zeichen, denn 
er ist in den Himmel aufgefahren, daher auch nicht anzubeten. Er 
unterrichtet 30 Schüler und liest mit ihnen: Puerilia und Catechismum 
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