Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1517—1618. 
Im Jahre 1525 entbrannte in Schwaben und Franken der große 
deutsche Bauernkrieg. Mehr als hunderttausend Menschen kamen in den 
zwei Jahren des Aufstandes ums Leben, mehr als tausend Schlösser, 
Klöster und Kirchen gingen in den Flammen zu Grunde. Der auf 
rührerische Geist steckte auch die Bauern iw Erzstifte Salzburg an. Sie 
verlangten insgesamt nach der evangelischen Freiheit. Die Herzöge von 
Baiern wehrten dagegen mit aller Macht. Die Bauern um Schardenberg im 
Landgerichte Schärding begannen!527 ein lautes Murren gegen dieObrigkeit. 
Man vermutete eine geheime Verbindung mit den Salzburger Bauern 
(Lenz, Pass., II. 125). Auch am Hochkuchl fanden einige Ansammlungen 
der Bauern aus dem Landgerichte Ried statt. Eine drohlichere Haltung 
nahmen die Bauern im Lande ob der Ens an. Sie wurden auf der Welser 
Haide durch den ständischen Feldhauptmann Alexander von Schifer zerstreut. 
Die religiöse Bewegung zeitigte auch den Flacianismus und das 
Wiedertäufertum. Viele Wiedertäufer wurden 1527 in Steyr hingerichtet. 
Anhänger hatte die Sekte in Wels. Spuren finden sich in Ried und 
spät (1556) noch in Obernberg (Mdl., Wels, L, 100. Braunau, I., 96—97). 
In der Türkennot 1526 wurde eine allgemeine Anlage in Baiern 
ausgeschrieben. Das Steuerbuch des Landgerichtes Ried ist noch vor 
handen: „Vermerkt den Anlag und Hilfgeld, so auf den gemeinen 
Pawrsmann Rieder Landgerichts Inhalt eines ausgegangenen fürstlichen 
Generalmandats auch eines jeden Amts und Obmannschaft desselben Ge 
richts gelegt, wie hierin in diesem Libell von Item zu Item begriffen, 
und sind albegen auf einen ganzen Hof Ackers ein Gulden, auf einen 
halben Hof ein halber Gulden, auf ein Viertl aus einem ganzen Hof 
fünfzehn Kreuzer, auf ein Halbs Viertl sieben Kreuzer zwen Pfenning 
und ein Sölden sieben Kreuzer geschlagen worden anno 1526". Die 
ganze Anlage im Rieder Landgerichte betrug 1059 Gulden, 2 Schillinge, 
22 Pfennige weißer Münze. Noch schuldig blieben 4 Gulden, 7 Schillinge, 
2 Pfennige (Gerichtslit. Ried Reichsarch. München. I. Bd. 22—62). 
Nach dem Steuerbuch des türkischen Hilfgeldes im Landgerichte 
Ried 1532 belief sich die gesamte Anlage in allen vier Aemtern auf 
1320 Pfund, 1 Schilling, 4 Pfennige, 1 Heller, in Gulden 1508 Gulden, 
5 Schilling, 4 Pfennig, 1 Heller. Das Steuerbuch verzeichnet auch die 
Ausgaben bei den Anlagen und der Einnahme des Hilfgeldes: „Erstlich 
haben die vier Verordneten sammt dem Gerichtsschreiber am Mittwoch 
Nativitatis Marie 1532 die Steuer des türkischen Hilfgeldes anzulegen 
angefangen und bis auf Samstagnacht vor Michaelis nach einander alle 
Tag in der Steuer gesessen. Demnach am Montag nach Michaelis wiederum 
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