Römische Zeit.
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Ortmayr und Haindl, ehemaligen Grnndunterthanen des Stiftes Formbach
a. In, zugehörig, beim Ackern Ziegeln, Menschenköpfe und Gebeine auf
gedeckt.
Weiter aufwärts im Antisenthale liegt die Hofmark Ort (um
1150: Orte). Beim Umgraben des Schulhausgartens im Frühjahre 1863
wurde eine gut erhaltene Silbermünze von 224 n. Chr. aufgefunden:
Belorbeerter Kopf des Severus Alexander und auf der anderen Seite
Jupiter stehend, in der Rechten den Blitz, in der Linken den Speer
(Mdl., Ort, 4).
185 l ist beim Legen der Grundfeste für ein Gebäude in der Nähe
von Aurolzmünster eine in diesen Gegenden sehr seltene ägyptische Münze
aus der Ptolomäer-Zeit zum Vorschein gekommen. Die Vorderseite zeigt
den Kopf des Jupiter Ammon mit dem Diadem. An der Rückseite steht
in großen griechischen Buchstaben die Inschrift: Ptolomaios Basileos.
dann ein Adler auf dem Blitze, zwischen seinen Füssen 8 E, an seiner
rechten Seite ein Füllhorn. Ganz gleiche Münzen in großer Zahl wurden
auch bei Hohenmauten im Marburger Kreise, auf dem Leibnitzer Felde
und um Pettau aufgefunden. Sie sind entweder durch den Handel oder
durch ägyptische Truppen nach Norikum gekommen (Gaisberger, Nachlese,
Mus.-Ber. 1864, 54).
Um das an der Reichsgränze liegende Norikum vor den Einfällen
der Germanenvölker jenseits der Donau zu schützen, erbauten die Römer
eine fortlaufende Reihe von Kastellen. Aber auch landeinwärts wurde
zur Bewachung der einheimischen norischen Bevölkerung in regelmäßigen
Distanzen und an gut gelegenen Punkten ein kombiniertes Netz von
Kastellen, Hoch- und Niederwarten, Warttürmen und Verschanzungen an
gelegt. Diese standen durch Heerstraßen und Wege mit einander in
Verbindung. Eine solche Kette befestigter Lagerplätze haben die Römer
von Ovilaba (Wels) über Hag-Starhemberg, Ried bis an den In hinaus
errichtet und durch Straßen mit einander verbunden. Das Schloß
Starhemberg mit seiner weit über das Land reichenden Fernsicht war
eines von den wichtigsten Kastellen in dieser Linie, eine Hochwarte von
strategischer Bedeutung. An diesem Knotenpunkte gingen die Straßen
und Wege zu den benachbarten Standlagern nach den verschiedenen
Richtungen auseinander. Die von Ovilaba an den In hinausführende
Heerstraße nahm die Richtung von Geiersberg, Scharfelsberg, Pleck,
Weging, Langstadel zum Kastelle Ried und von da über Schwarzenstraß,
Mernbach, Kirchheim, Polling nach Altheim und vereinigte sich dort mit
der Jnnferstraße. So Lamprecht in der Beschreibung von Hohenzell (9—10).