Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Römische Zeit. 
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Ortmayr und Haindl, ehemaligen Grnndunterthanen des Stiftes Formbach 
a. In, zugehörig, beim Ackern Ziegeln, Menschenköpfe und Gebeine auf 
gedeckt. 
Weiter aufwärts im Antisenthale liegt die Hofmark Ort (um 
1150: Orte). Beim Umgraben des Schulhausgartens im Frühjahre 1863 
wurde eine gut erhaltene Silbermünze von 224 n. Chr. aufgefunden: 
Belorbeerter Kopf des Severus Alexander und auf der anderen Seite 
Jupiter stehend, in der Rechten den Blitz, in der Linken den Speer 
(Mdl., Ort, 4). 
185 l ist beim Legen der Grundfeste für ein Gebäude in der Nähe 
von Aurolzmünster eine in diesen Gegenden sehr seltene ägyptische Münze 
aus der Ptolomäer-Zeit zum Vorschein gekommen. Die Vorderseite zeigt 
den Kopf des Jupiter Ammon mit dem Diadem. An der Rückseite steht 
in großen griechischen Buchstaben die Inschrift: Ptolomaios Basileos. 
dann ein Adler auf dem Blitze, zwischen seinen Füssen 8 E, an seiner 
rechten Seite ein Füllhorn. Ganz gleiche Münzen in großer Zahl wurden 
auch bei Hohenmauten im Marburger Kreise, auf dem Leibnitzer Felde 
und um Pettau aufgefunden. Sie sind entweder durch den Handel oder 
durch ägyptische Truppen nach Norikum gekommen (Gaisberger, Nachlese, 
Mus.-Ber. 1864, 54). 
Um das an der Reichsgränze liegende Norikum vor den Einfällen 
der Germanenvölker jenseits der Donau zu schützen, erbauten die Römer 
eine fortlaufende Reihe von Kastellen. Aber auch landeinwärts wurde 
zur Bewachung der einheimischen norischen Bevölkerung in regelmäßigen 
Distanzen und an gut gelegenen Punkten ein kombiniertes Netz von 
Kastellen, Hoch- und Niederwarten, Warttürmen und Verschanzungen an 
gelegt. Diese standen durch Heerstraßen und Wege mit einander in 
Verbindung. Eine solche Kette befestigter Lagerplätze haben die Römer 
von Ovilaba (Wels) über Hag-Starhemberg, Ried bis an den In hinaus 
errichtet und durch Straßen mit einander verbunden. Das Schloß 
Starhemberg mit seiner weit über das Land reichenden Fernsicht war 
eines von den wichtigsten Kastellen in dieser Linie, eine Hochwarte von 
strategischer Bedeutung. An diesem Knotenpunkte gingen die Straßen 
und Wege zu den benachbarten Standlagern nach den verschiedenen 
Richtungen auseinander. Die von Ovilaba an den In hinausführende 
Heerstraße nahm die Richtung von Geiersberg, Scharfelsberg, Pleck, 
Weging, Langstadel zum Kastelle Ried und von da über Schwarzenstraß, 
Mernbach, Kirchheim, Polling nach Altheim und vereinigte sich dort mit 
der Jnnferstraße. So Lamprecht in der Beschreibung von Hohenzell (9—10).
	        
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