Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

182 Ried 1517-1618. 
Nied von der Kirchenspaltung öis ;um dreWMrigen Krieg 
1517—ISIS. 
Im Jahre 1517 nahm die sogenannte Reformation durch den 
Augustiner-Mönch Dr. Martin Luther in Wittenberg ihren Anfang. Sehr 
frühzeitig fand die neue Lehre im nahen Lande ob der Ens Eingang. 
Von da verbreitete sie sich in die angränzenden bairischen Gerichte. Ihr 
huldigte der Adel, verlangend nach dem Gute der Kirche. Und die 
Bauern verstanden unter evangelischer Freiheit auch die Freiheit von jeder 
Herrlichkeit, von Dienst und Robot. Im Jahre 1521 wurden Luthers 
Achterklärung sowie die Verdammung seiner Schriften in Steyr verkündet 
und an den Kirchenthüren des ganzen Landes angeschlagen. Von den 
Linzer Jahrmärkten aus fanden Luthers Schriften Verbreitung in allen 
vier Vierteln des Landes. Beim Absterben seiner Gemahlin 1524 wurde 
Bartholomäus Starhemberg von Luther selbst in einem Schreiben 
getröstet. Christoph Jörger erhielt am sächsischen Hofe seine Erziehung, 
im Jahre 1521 von Luther Unterricht, 1525 den Magister Michael 
Stifel als Prediger nach Tolet bei Grieskirchen. Christophs Mutter, 
Witwe des Landeshauptmannes Wolf Jörger, sandte 1533 an Luther 
500 Gulden für arme Gesellen, so in Wittenberg die hl. Schrift studieren. 
Die bairischen Herzöge erließen strenge Gesetze gegen die neue 
Lehre. Als einer der ersten Anhänger derselben in dieser Gegend gilt 
Lienhart Keyser aus Rab, sieben Jahre lang Gesellpriester zu Waizen- 
kirchen. Bekannt ist seine Verurteilung und sein Flammentod am Gries 
zu Schärding am 16. August 1527. Die Saat trug Früchte. Keyser 
hatte an einem Orte in Baiern auf eigene Kosten einen Schulmeister 
unterhalten, welchen er „seinen Ulrich" nennt. Dieser unterrichtete 
Knaben in Luthers Lehre. Nach seiner Gefangennahme empfahl Keyser 
denselben an Magister Stifel. Ulrich flüchtete nach Tolet zur Frau 
Jörgerin. Keyser machte ihn zum Miterben in seinem Testamente (Mdl., 
Waizenk., 25—27). Unter dem Schutze des Adels gewann die neue 
Lehre immer mehr an Verbreitung. 
In den Jahren 1520 und 1521 wütete die Pest in der Umgebung 
von Ried in furchtbarer Weise. „Als Strafe für unsere Sünden 
brachte uns unter Zulassung Gottes Saturnus, feindselig der menschlichen 
Natur, pestartiges Verderben. Nahezu vom ganzen Erdenkreis kam solche 
Schreckenskunde. Auch unsere Mitbrüder blieben hievon nicht verschont." 
So der Totenbrief des Stiftes Reichersberg vom 23. März 1522. Am 
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