Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1504—1517. 
Hofstatt zunächst Lienhart des Gröglar Hofstatt und des Wegs, der da 
geht über das „Slätürl" (Reichsarch. München. Landger. Ried. Fase. 1). 
Die Thore wurden jeden Abend gesperrt, im Winter früher, im Sommer 
später. Es konnte niemand in den inneren Markt gelangen als durch 
die Thore. Kamen Reisige zur Nachtzeit an, mußten durch den Thor- 
wart die Thore oder Einlaßpforten eröffnet werden. Am frühen Morgen 
wurde bei günstiger Jahreszeit das sämtliche Marktvieh durch die Thore 
auf die Weide getrieben. Bei spätem Erwachen des Thorwartes empfing 
den Fremden beim Oeffnen des Thores das Schellenklingen der Kühe 
mit Schafgeblöcke und Schweinegrunzen. Vor Thorschluß trieben die 
Hirten wieder in den Markt. Beim Nahen einer ernstlichen Feindes 
gefahr übergaben Richter und Rat bei einem offenen Thore, manchmal 
auch kniefällig, dem Kommandanten die Thorschlüsfel. Der Marktschreiber 
that eine Rede. Das Schloß Ried blieb immer, auch in den späteren, 
minder kriegerischen Zeiten dem Pfleger befohlen. Im Bestallungsbrief 
Wolf Dietrich von Machslrain für die Pflege Ried vom 1. Februar 1552 
und in den folgenden heißt es: Der Pfleger soll selbst in eigener Person und 
mit vier wohlgerüsten und erzeugten Pferden und Knechten dem Herzog zu 
jeder Zeit dienstlich und gewärtig sein, häusliche Wohnung im Schlosse haben, 
dasselbe bei Tag und bei Nacht in guter Fürsehung halten, keinen Krieg 
darein treiben, niemand Unterschleif geben. Für die Burghut erhielt der Pfleger 
jährlich 140 Gulden (Reichsarch. München. Ger. R i e d, Fase. 5, Nr. 20). 
Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden von der Ritterschaft viele 
Landfriedensbündnisse geschlossen. Sie waren oft nicht von langer Dauer.^ 
Kaiser Max gebot einen allgemeinen Landfrieden. Immer mehr erblühten 
das Bürgertum und die Handwerke. Das zahlreichste Handwerk in 
Ried war bei Ausgang des Mittelalters die Zeche der Leinweber. Aus 
der Wohlhabenheit erwuchsen Bürgerstolz, Freiheitsdrang, übermäßiger 
Luxus, die Vorläufer der Reformation in Städten und Märkten. Der 
bairisch-pfälzische Erbfolgekrieg brachte durch die unbändigen Söldner 
scharen eine allgemeine Verwilderung der Sitten unter das Volk. Aus 
schweifung, Völlerei, Spielsucht waren gangbare Laster der Zeit. Daneben 
trieben auch der fromme Sinn und christliche Humanität schöne Blüten. 
Ehrende Denkmäler für das ausgehende Mittelalter sind: die gotischen 
Gotteshäuser auch in der Umgebung von Ried, wie schon angeführt, 
die Stiftung der Bürgerspitäler, Leprosen- und Siechhäuser. 
Es liegt uns ein beinahe vollständiges Verzeichnis der Bürgerschaft 
von Ried zu Ausgang des Mittelalters im St. Sebastians-Bruderschafts- 
Buche von 1503 vor. Es erscheinen dort folgende Namen: 
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