Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1504-1517. 
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wäre, das Jahr nicht mehr als 3 Gulden, einen leinernen Schleier und 
ein Paar Schuhe, eine Kindsdirn nicht über 4 bis 6 Schillinge Pfennige 
und ein Paar Schuhe; ein Maurermeister samt dem Essen Taglohn von 
Georgi bis Michaeli 22 Pf., ein Palier 18 Pf., wo aber diese auf 
hohen Dächern oder Türmen arbeiten, einem jeden 2 Pf.; ein Zimmer 
mann, der ein güter, sinnreicher Meister und geschickt ist, 20 Pf., sonst 
wenn er's nicht ist, nur 17 Pf.; ein Decker, Strohschneider, Mistbreiter, 
Mähder, Schnitter, Drescher und Holzhacker samt der Kost 12 Pf., ein 
starker Schnitter 10 Pf., ein gemeiner Tagwerker 6 Pf., ein vermöglicher, 
geschickter Thorwart oder sonstiger Wachter in Klöstern, gemeinen 
Schlössern oder anderswo auf dem Land jährlich 2 Pfd. Pf. unserer 
(bair.) Währung oder zum meisten 5 Gulden rheinisch. 
Beim Ausgange des Mittelalters verloren das Ritterwesen und 
damit die kleineren Vesten auf dem Lande durch die Erfindung des 
Schießpulvers ihre Bedeutung. Der Fußgänger konnte mit seinem Feuer 
rohre auch aus der Ferne treffen, der schwergeharnischte Ritter ihm jedoch 
nicht beikommen. Seine Angriffe hielten sogar die Wallgräben und Holz 
wände der alten Vesten auf. Im bairischen Erbfolgekriege 1504 erschienen 
die ersten Söldner mit Feuerröhren vor den Mauern des Stiftes Reichers- 
berg. Die im 15. Jahrhunderte um den inneren alten Burgfrieden an 
den Gräben gebauten dicken Stein- und Ziegelmauern leisteten zwar den 
aus Wurfmaschinen geschleuderten Steinkugeln, aber nicht mehr den Eisen 
kugeln aus schweren Geschützen Widerstand. Ried verlor daher zu Ende des 
Mittelalters auch seine Bedeutung als Veste. Die Burghüter verschwinden 
schon im 14. Jahrhundert. Auf dem Schloßturme und auf den Markt 
thoren verblieben die Wächter. Der Schloßturm fiel bei den Umbauten 
im 17. Jahrhundert. Die Wallgräben und die Umfassungsmauer des 
Schlosses, der Marktgraben, sowie die Mauer zwischen den nicht zusammen 
geschlossenen Häusern und den Thoren haben sich bis ins 19. Jahrhundert 
erhalten. Doch dies alles war nicht mehr so sehr zur Verteidigung als 
vielmehr zur Sicherheit des Ortes während der Nachtzeit eingerichtet. 
Es bestanden drei Marktthore: das heute noch stehende obere Thor 
gegen Braunau hin, das abgebrochene untere oder Fleischthor in der 
Nähe der Breitsach gegen Linz hin, das noch stehende Erlthor am Roß- 
markt gegen Aurolzmünster und Schärding hin. Am oberen Ende des 
Roßmarktes führte ein Weg durch „das Släthürl" über den Graben 
hinaus in die Fröschau. Das Släthürl erscheint bereits 1462. Am 
Montag vor sand Urbanstag, 24. Mai, 1462 verkauft der Priester 
Wolfgang Grießl an den Burger Wolfgang Baumgartner zu Ried die 
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