Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1504-1517. 
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andere gerichtliche Handlung wird den Landrichtern befohlen. Wurden 
dem Hohenfelder die Urbarsgüter mit aller gerichtlichen Obrigkeit zuge 
stellt, möchten die Güter wider den Landsbrauch mit Scharwerch und 
anderen Sachen beschwert werden, was dann wider die Landsfreiheit ist 
und dem Herzog bei den Bauersleuten, Unterthanen und Inwohnern 
des Landes ein merklich Nachrufen bewirken möchte. Die Zustellung 
der Urbarsgüter mit der Obrigkeit wurde mehr zur Irrung als zur 
Richtigkeit dienlich sein. Es ist des Herzogs Wilhelm gütlich Ansinnen 
und Begeren, Max von Hohenfelden wolle dem Herzog und auch ihm 
zu Ehren des Herzogs Rath werden und als ein Rath zu Ried sitzen 
und, wenn er den Titel als ein Pfleger dazu haben will, dem Herzog 
zu gefallen, denselben von ihm annehmen. Doch wolle ihn der Herzog 
mit der Handlung eines Raths und des Pflegamtes wider seinen Willen 
nicht beschweren noch beladen. Der Herzog will ihm und anderen 
Landleuten in ob der Ens gnädigen und geneigten Willen erzeigen. In 
der Erstattung des Schadens bei der Verheerung der Veste Ried und der 
Güter durch Kriegsläuf sehen der Herzog und feine Vormünder keine 
sondere Beschwerung. Nach der Abrede soll die Ablösung in den nächsten 
zehn Jahren oder zu Hohenfelder's Lebzeiten nicht beschehen. Des 
Herzogs und seiner Vormünder Begehren an den Hohenfelder ist, von 
der Antwurtung der Güter gütlich abzustehen. Dann als des Herzogs 
Sachen dieser Zeit gestalt sein, so mag es sich ohnedas begeben, daß 
die Ablösung und Wiederkauf in zehn Jahren nicht beschehen möcht. 
Daß die Bezahlung des Kaufs und Wiederkaufs laut der Verschreibung 
und des Reverses mit gutem gewogen Geld beschehen soll, wird keinen 
Mangel gewinnen." Die Unterhandlungen mit Hohenfelder führten zu 
keinem Ziele, wie es ohnehin gleich zu Anfang den Anschein hatte. Bern 
hardin von Trenbach schreibt am 5. August (Erchtag Sant Osbaldstag) 
an seinen Vetter Jorgen von Trenbach zu Wallperg, Pfleger zu Zang- 
berg: „Mein freuntlich Dienst zuvor. Lieber Vetter! Auf euren Befehl 
bin ich zu unserm Freund Marxsen von Hohenfeld geilt Aystershaim 
geritten und hab des Kaufs halber ... mit allem Bleis gehandelt . . . 
Ich kann aber mit allem gehabten Bleis und viel fürgeschlagener Mittl, 
die ich der Sachen angewendt, in diesem Handel geübt, nichts er 
langen ... Ist sein Begehren, daß zwischen hin und Bartholomäy 
ein Tag gein Ried fürgenummen werde. Dann wo es ihm derzeit 
nicht beschicht, will er länger nicht verharren. Und ich kann nicht 
merken, daß er anders zu bereden sei, dann wie hievor angezeigt ist. 
Ich hab am Heraufreiten diese Handlung dem Rentmeister zu Burghausen
	        
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