Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

seßhaft gemacht. Wernhart von Messenbach besaß auch Güter in der 
Nähe von Linz. Die Messenpecker kamen um 1320 in den Besitz des 
Schlosses und der dazu gehörigen Hofmark Ort. Der dritte dieses 
Geschlechtes auf Ort hieß Weikhart, gemeiniglich Weiglein oder Weigl 
Messenpeck. Er hatte viele Streitigkeiten mit dem Stifte Reichersberg. 
Längere Zeit hielt er sich in Obernberg auf. Von hier aus suchten er 
und „ander Läwt, di dieselben Zeit zu Obernberg gesezzen waren", mit 
Raub und Brand die Güter des Ritters Linhart Chalinger zu Weilbach 
heim. Dagegen nahm der Chalinger die Güter zu Bruckmühl an der 
Antisen mit dem Wein- und Baumgarten in Besitz. Er führte auch 
Klage vor der Schranne in Schärding, „da vil frum Herren, Ritter 
und Knecht beigewesen sind". Hier erfuhr er, daß obige Güter Eigen 
des Stiftes Reichersberg seien. Er entsagte allen seinen Ansprüchen. 
Um 1403 kam sein Sohn Hans Messenpeck in den Besitz von Schloß 
und Hofmark Ort. Er übte noch mehr Gewaltthätigkeiten an Gütern 
und Gründen des Stiftes zu Ort wie sein Vater. Besonders viele 
Klagepunkte gab es wegen der Frauenkapelle und des Mesenlehens. 
Am 15 November 1409 erging durch Schiedsleute ein Spruchbrief 
gegen den anmaßlichen Ritter: „Darumb soll der benannt Messenpeck 
unserm benannten gnädigen Herrn (Herczogen Johansen) inner Jahresfrist 
in seinem Lande ein Rais dienen mit vier und zwanzig Spießen, wan 
er des also von gnädigen Herrn oder seinem Vicztum ermant wird". 
Die Ritter Sigismund Polheimer, Hans Messenpeck und Georg Zeller 
vergriffen sich am Eigentum des Stiftes. Sie trieben mit einander 
Pferde, Ochsen, Kühe, Schweine weg, raubten Geld und andere Sachen. 
Im Auftrage des Papstes Alexander V. vom 26. Oktober 1409 sollte 
der Offizial zu Salzburg den Handel untersuchen, auch, wenn notwendig, 
kirchliche Strafen verhängen. Hans Messenpeck starb 1454 im hohen 
Alter. Er wurde in der Frauenkapelle, später Maria - Chiemsee zu 
Ort begraben. Sein Grabstein steht jetzt am Eingänge zur Pfarrkirche 
Ort auf der Evangelienseite. Sein Nachfolger im Besitze des Schlosses 
und der Hofmark Ort war Lazarus Messenpeck. Er erscheint 1464 als 
Pfleger zu Ried. Es schenkt 1464 Lazarus von Messenbach zu Ort, 
Pfleger zu Ried, dem Spital St. Johannis am Rindermarkt zu Passau 
einen Bauplatz im neuen Markt daselbst zunächst der Donau (Erhard, 
Passau, II., 238). Derselbe war nach damaligen Verhältnissen ein reicher 
Mann. Am Suntag nach dem Steffanstag im Snitt, 4. August, 1465 
stellt Wolfgang Anhänger zu Köppach dem edlen, strengen, festen Ritter 
Herrn Lasarus Messenpecken zu Ort, Pfleger zu Ried, auf 10 Pfund
	        
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