Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Rieder Wappen- Gründungssage 1435 
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(Fase. 7) vom Domkapitel Passau das Propstamt über die Unterthanen 
im Gerichte Ried übernommen. Unterm 20. Mai 1449 erscheint Wolf- 
■ gang Anhänger zu Köppach als Beisitzer bei der Landschranne zu Ried 
(Wirmsb., 118). 1519 wurde die Rieder Gründungssage mit den Helden 
thaten Dietmars in der „warhafftigen Historh von dem Kayser Friderich" 
bereits zu Augsburg gedruckt. Um 1530 ließen die von Ried in 
Hinsicht ihrer ritterlichen Thaten das Wappen des Hans Mägerlein von 
Wegleiten und des Dietmar Anhänger neben dem Rieder Wappen auf 
das Rathaus malen. Dagegen beschwerte sich Mägerlein. Die von 
Ried mußten des Mägerlein und des Anhängers Wappen vom Rat 
hause wegthun. Sie berichteten an den Herzog von Dietmars Thaten 
im heiligen Land und vor Jerusalem. Darauf erging vom Herzog der 
Befehl an die von Riedl 
„Von Gottes Genaden Wilhelm, Pfalntzgraf bei Rhein, Herzog in 
obern und niedern Bahrn. Unsern Gruß zuvor. Lieben, Getreuen! Wiewol 
wir in den Irrungen zwischen eur und Hannsen Mägerleins einen schriftlichen 
Abschied und Receß ausgeen lassen und unser Will und Gelegenhait gar nit 
gewest, daß änlicher sondern Person Wappen an dem Rathaus bei euch gemalt 
sten oder fürohin gemalt werde und deshalber nit allayn ernannts Mägerleins, 
sondern auch des Anhanger's Wappen an diesem Ort hinweg zu thun verschafft 
und bcvolhen haben, so sein wir doch glaublich bericht, daß jetzternannten 
l Anhängers Wappen von erlichen ritterlichen Thaten, die er unter weiland 
unsern Vorfarn Herzog Egkharden löblicher Gedächtnus in Eroberung des 
heiligen Lands und sonderlich der Stadt Jhcrnsalem vor andern treffenlich 
geüebt, seinen Ursprung und Anfang gehabt haben sollte. Dieweil wir dann 
soliche erliche cristenliche und ritterliche That dieser Eren und ewiger Gedächtnus 
wol würdig achten, wollen wir und ist unser ernstliche Mahnung, daß er 
solich Wappen angezaigter Ursachen halber neben dem Ort, dahin wir unsers 
! Markts Ried Wappen vermüg obaugeregten unsers schriftlichen Abschieds zu 
setzen bcvolhen, von neuen malen, das auch sonst, wo es vor gestanden, allent- 
! halber beteibet lasset, damit ander, die das ansehen, zur Erlangung dergleichen 
Eren und ewiger Gedächtnus auch Willen und Begierde gewinnen, thun wir 
uns gänzlich versehen. Datum in unser Stat München, den 14. Tag Januarii 
anno 1538. Ex commissione domini Ducis propria. A. Pernöder S.“ (Orig. 
Papier. Arch. Ried.) 
Die um 1500 vollständig ausgebildete Rieder Bundschuhwappen- 
und Gründungssage mit dem Müllerssohn Dietmar Anhänger als Haupt 
person erweist sich somit in allen ihren Teilen als eine Dichtung. Die 
Steinsäule des vermeintlichen Gründers von Ried auf dem Stadtbrunnen 
mag hiervon den spätesten Geschlechtern die Kunde bringen. Eines ist
	        
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