Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

136 
Rieder Wappen. Gründungssage 1435. 
mit einer Schlacht zu versorgen. Darauf sollte das Stift die Schlacht 
wieder richten. Der Brief ist besiegelt „unter des ersamen, weisen Hanusen 
Chlöl(l), diezeit Marktrichters zu Ried, anhangenden Jnsiegel" und unter 
dem Jnsiegel des „ersamen, weisen Andre Stockheimer". Das Siegel des 
Marktrichters zu Ried an dieser Urkunde im Stiftsarchive zu Reichers- 
berg trägt das Wappen der Chlöl. Seit der Wappenverleihung vom 
4. Mai 1435 finden wir an den Urkunden des Marktes Ried das 
Siegel mit den bairischen Wecken nebst der Umschrift: Sigiü'vm decz 
Marke; czv Wied. 
Wie anderwärts wurde auch in Ried das Marktwappen auf 
das Rathaus gemalt. Es rankte sich bald die Sage um den Bundschuh. 
Ueber die Rieder Bundschnhwappen- und Grnndungssage durch Dietmar 
Anhänger bestehen mehrere Versionen. Die Ausschreibung der Sage über 
den Ursprung des Marktes Ried in Verbindung mit dem Bundschuh im 
Wappen aus dem 17. Jahrhunderte ist in Listles „Historisch-statistischer 
Beschreibung des Marktes Ried im Jnviertel" (78) abgedruckt. Hiernach 
lautet der wesentliche Inhalt der Sage also: 
„Saladin hatte die Stadt Jerusalem erobert. Es erhoben sich die Chrisien 
des Abendlandes, um die heiligen Stätten den Ungläubigen wieder zu entreißen. 
Kaiser Friedrich I., König Philipp August von Frankreich und König Richard von 
England lagen vor Jerusalem. Der Sturm auf die Stadt begann. Er dauerte 
ununterbrochen zehn Tage und ebensoviel Nächte. Herzog Eckart erstieg die Mauer 
zuerst. Ihm hatte der Kaiser die Fahne des Reiches anvertraut, den Adler auf der 
einen, das Kreuz auf der andern Seite. Einige Krieger seines Heerhaufens stürmten 
nach. Allein die Sarazenen kämpften mit solcher Verzweiflung, daß alle bis aus 
den Herzog unter ihren Streichen erlagen. Um sich mit dem Schwerte gegen den 
andringenden Feind bester verteidigen zu können, mußte er die Fahne lassen. Schon 
hatte er die Hoffnung auf die Rettung seines Lebens aufgegeben. Da kam ihm 
eine Christenschar zu Hilfe. Die Heiden wurden über die Mauer hinabgeworfen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.