Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1384—1435. 
Plünderung großen Schaden zu. Am Freitag nach St. Gallus töteten 
sie acht Obernberger und nahmen mehrere andere gefangen. Dies alles 
mit Wissen und Willen der Herzöge von Baiern (Hanfiz, I., 477) 
Der Markt Ried selbst blieb von 1364 bis zum bairischen Erb- 
folgekriege 1504 von einem ernstlichen feindlichen Ueberfalle verschont. 
Es ist dies die Zeit des Entstehens des Bürgertums und der märktischen 
Freiheiten. In jenem Zeitabschnitte wurden die Veste, die Kirche, das 
Rathaus, die bürgerlichen Häuser am Marktplatze und Roßmarkte, ehedem 
nahe alles aus Holz, aus Ziegeln neugebaüt, der Markt statt des Holz 
zaunes durch die gemauerten Häuser und, wo diese fehlten, mit einer 
Mauer mit drei Thoren gesichert und mit einem Graben umgeben. Es 
ist die Zeit des Erblühens unseres Marktes nach den zahllosen alles 
verheerenden Fehden der Herzöge von Baiern und Oesterreich. Hiervon 
wird weiter unten des näheren die Rede sein. 
Med von kt Berietjung kt ersten Warktsreißeiten öis 
zur BerleWng des NarttlvWens 1384—1435. 
Oor Verleihung der ersten Marktfreiheiten wird Ried in den 
Urkunden bereits als Markt bezeichnet. Am Fuße und unter dem Schutze 
der Veste haben Krämer und Handwerker ohne Zweifel schon sehr früh 
zeitig ihr Geschäft angefangen. Die ersten geschichtlichen Spuren hiervon 
weisen die in der Schenkungsurkunde Ottos von Riede um 1180 ange 
führten Zeugen: Albero, Gerold, Gerhard, Pernhard, Ortsbewohner 
(„vrbani“) von Riede (Urk.-B. L, 394). Während der Belagerung 
durch Rudolf IV. von Oesterreich galt auch Ried schon als Markt. 
Im oben angeführten Stadtprivilegium für Schärding vom 24. Sep 
tember 1364 heißt es: „Als wir zugen und ausraiten in das Land ze 
Bahrn für die Veste Riede, die wir mitsambt dem Marckte und was 
darzue gehört, mit gewalte gewannen und gentzlich gewiestet habn" 
(Oefele, II., 189). 
Herzog Stephan I. von Baiern starb 1375. Seine Söhne 
regierten anfangs gemeinsam. 1392 teilten sie wiederum das Land. 
Stephan II. Kneußel (der Putzliebende) erhielt das Gebiet um Ingolstadt,
	        
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