Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1248-1384. 
Frewnde, Helfer und Dinner uns zu Scheden besessen hatten und 
gewynnen wollten die Stadt Müldorf, die wir mit unser selbs Leibe 
und unser ains Macht gerettet und behütet haben mit dem Zug, als wir 
zugen und ausraiten in das Land zu Bahrn für die Veste Riede, die 
wir mitsambt dem Markte und was darzue gehört, mit 
Gemalte gewannen und gentzlich gewiestet habn, das in den 
Zeiten desselbigen Kriegs die vorgenannten unser Veinde und ir Helfer 
zu manigen Male gar starcklich und machticklich zu Rossen und zu Fuessen 
gewappent mit manigerlay Geschlossen und anderm werlichen Gezewge 
gesuchent habent für unsern Markt ze Scherdingen an solichen Stetn, 
da derselb unser Marckt nicht anders gewestent was, denn mit ainem 
unwerlichen Zahne, den unser lieb Getreun, die Purger gemainiklich 
daselbs ze Scherdingen, dahin wir inn Statrecht gebn habn, mit Hilff 
unser Ritter und Knecht, so manlich, so getrewlich und so erberlich 
gerett und behobt haben, das wir pillich und gern dieselb ir manlich 
Getat und Trewe verschriben". 
Während der Belagerung von Ried standen die Schaunberger als 
Bundesgenossen noch an der Seite Rudolfs IV. Nur zu bald wendete 
sich das Blatt. Auf einem steilen Felsen Braunau gegenüber stand eine 
Veste Julb a ch. Sie wurde im bairischen Erbfolgekrieg 1504 durch die 
Pfälzer eingenommen und zerstört. Daselbst saß zu Anfang des 12. Jahr 
hunderts ein edelfreies Geschlecht von Julbach. Es wird beiläufig um 
1120 zum erstenmal in der Geschichte aufgeführt. In den Urkunden 
von Ranshofen, Formbach, Klosterneuburg und Berchtesgaden erscheint 
Wernhart von Julbach teils als Zeuge, teils auch selbsthandelnd an der 
Seite der Grafen von Formbach und Neuburg, der Markgrafen von 
Oesterreich und der Herzöge von Baiern. Dieser edelfreie Mann Wern- 
hart von Julbach ist der Stammvater des weitberühmten, mächtigen und 
reichsunmittelbaren Geschlechtes der Schaunberger. Es hatte in 
der Nähe von Eferding seinen Sitz. Die Gemahlin Wernharts von 
Julbach hieß Benedicta, seine Söhne Wernhart, Gebhard und Heinriche 
Heinrich von Julbach erscheint urkundlich von 1140 an, zog wiederholt 
u. a. auch mit Konrad -HI. in das heilige Land und scheint überhaupt 
in seiner Jugend ein unstätes Leben geführt zu haben, weshalb er den 
Beinamen des Fahrenden erhielt. Als Heinrich von Julbach wird er 
1171 zum letztenmal genannt. 1184, 1190 und 1195 erscheint noch 
ein Wernhart von Julbach. Mit ihm verschwindet das Geschlecht der 
Herren von Julbach für immer aus den Urkunden. Die Julbacher zogen 
um 1161 in das Donauthal hinab und schrieben sich nach ihrem neuen
	        
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