Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1248—1384. 
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von Oesterreich bei Ried den Kampf aufzunehmen. Bei dieser Nachricht 
traten Herzog Rudolf, die Herzoge von Sachsen und Braunschweig, die 
Ungarn und Böhmen, sowie die anderen Bundesgenossen den Rückzug 
nach Oesterreich an So führten beide Teile keinen ordentlichen 
Krieg. Es wurden die beiderseitigen Gränzgebiete von Baiern und 
Oesterreich durch Freund und Feind mit Raub, Brand und Plünderung 
schrecklich verwüstet. Georg Ahaimer von Neuhaus (damals Pfleger zu 
Ried) fügte mit seinen Kriegsgesellen den Oesterreichern bei ihrer Flucht 
von Ried großen Schaden zu. Sie raubten Pferde und nahmen viele 
gefangen" (H. Pez., I., 416). Der Krieg dauerte nach der Salzburger 
Chronik von Martini 1363 bis Bartholomäi 1364 (,,8ie perseveravit 
gwerra illa a festo Martini usque ad festum Bartholomaei“). 
Herzog Rudolf urkundete noch am 28. August 1364 aus dem Feldlager 
bei Ried. Am 12. September 1364 wurde vorläufig ein Wafienstillstand, 
am 29. September 1369 der definitive Friede von Schärding geschlossen. 
Tirol kam zu Oesterreich, das seit 13 Jahren wegen einer Geldschuld 
von 20,000 Goldgulden an die Herzöge von Oesterreich verpfändete 
Landgericht Schärding wieder an Baiern zurück. 
Georg von Ahaim auf Neuhaus, der Verteidiger der Veste Ried 
gegen Herzog Rudolf IV. von Oesterreich 1364, erscheint zuerst in einer 
Urkunde vom 24. April 1341 als oberster Kämmerer des Bischofs und 
Gotteshauses zu Passau. Die Würde wurde bei den Ahaimern erblich. 
Georg von Ahaim entsagte der Lehenschaft über Hof und Gut Hackelberg 
(Lang, Reg., VI., 304). In den Urkunden jener Jahrzehnte kommt er 
öfter als Zeuge und Siegler vor. Zum erstenmal wird Georg I. von 
Ahaim in der Stiftungsurkunde für Reichersberg vom 2. Februar 1358 
als Pfleger von Ried genannt. Er baute im Kreuzgange daselbst die 
St. Georgskapelle („fand Georii chappelle, di er darzu in unserm chloster 
in dem chräwtzgang gestift und gepawen hat, davor sein vater und sein 
mutter sälig und all sein vorfordern begraben ligen") und stiftete mit 
15 Pfund Pfennigen Passauer oder Wiener Münze ewiger Gilte auf 
den Gütern zu Simelshaim, Pirichach und Hofern dazu eine ewige 
Messe mit Wachslicht aus der Gusterei des Klosters, ferner ein ewiges, 
bei Tag und Nacht brennendes Licht von Oel, dann eine Vigil jährlich 
am Sonntag nach Georgi bei Geläute, Wachsbeleuchtung und seidenem 
Tuche über dem Begräbnis und am Montag eine gesungene Seelmesse 
für die Stifter, Vordern und Nachkommen. Georg von Ahaim errichtete 
auch wegen der weiten Entfernung von St. Laurenz bei Altheim die 
Pfarre Geinberg. Seinen Vertrag mit dem Pfarrer Erhard von 
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