Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1248-1384. 
J 07 
An: Vorabende vor dem Feste des hl. Matthäus, 20. September, 
1283 weihte der Bischof von Regensburg, Heinrich von Roteneck, mit 
Erlaubnis des Bischofs Gottfried von Passau die Stiftskirche zu Rans- 
hofen in Gegenwart des Herzogs Heinrich von Baiern und vieler 
Adeligen. Drei Tag lang bewirtete der Herzog die Bischöfe aus Achtung 
gegen die Kirche und Schonung gegen das Stift in Braunan („Provnowe“) 
auf seine Kosten. Der Herzog hielt damals zu Hohenzell („Cell prope 
Ried“) mit dem Herzog Albrecht von Oesterreich und mit dem Erzbischof 
Friedrich von Salzburg eine Zusammenkunft. Diese wollten sein Land 
mit Krieg überziehen. Sie schieden in Frieden und Eintracht ausein 
ander. So die Kirchweihanfschreibung von Ranshofen (Urk.-B. II., 177). 
Das Schloß Ried erhielt zu jener Zeit der stärkeren Sicherung 
wegen auch einen Burggrafen. Der erste urkundlich erscheinende Burg 
graf in Ried ist Heinrich IV. von Ahaim. Derselbe wird in einer 
Stiftungsurkunde der Brüder Jans und Otto von Ror vom 5. Juni 
1290 als herzoglicher Notar in Burghausen aufgeführt: „Hainricus 
notarius, Ahaimerii, Iraker suus Neunhausarius“ (Urk.-B. IV., 133). 
Am 5. August 1294 verzichtete Altmann von Liubelfing der Junge auf 
seine Ansprüche an das Gotteshaus Passau. Unter den Zeugen war: 
„Heinrich von Aheim, Purgraf ze Ryed Ritter" (Non. boic. 29, 
II., 583). Das Gotteshaus Raitenhaslach a. d. Salzach verlieh den 
Gebrüdern Wernhard und Gebhard den Chamerern, den Dienern des 
„Heinrich des Ahaimer von Ried", den Hof und das Oedgütel zu Wising 
zu Baumannsrecht. Ahaimer gab demselben darüber eine Handfeste, 
welche Herzog Heinrich am 24. Februar 1313 besiegelte (Lang, Reg. 
VI., 85). Heinrich von Ahaim starb am 28. Dezember 1333 und 
wurde mit seiner Gemahlin Chunigundis in der Ahaimer-Kapelle zu 
Reichersberg begraben. Sein Monument aus rotem Salzburger Marmor, 
sieben Fuß hoch, drei Fuß breit, steht heute noch im Kreuzgange zu 
Reichersberg. Es trägt in gotischen Majuskelbuchstaben die Umschrift: 
ANNO' DNI M- CCC- 
XXXIII- IN DIE- SANCTORUM- INNOCENTI 
UM- 0 (BIIT) DOM- HENR- 
ICVS- D- AHAIM- Z- UXOR 8VA- CHVNIGVNDIS- 
Der Ahaim'sche Leopard ist nach der rechten Seite des Beschauen 
den gestellt, darüber der Topfhelm mit zwei Büffelhörnern. An den 
vier Ecken innerhalb der Inschrift sind einfache Blumenzierden angebracht. 
Um die Wappeninsignien schlingt sich in Form einer doppelten Ellipse
	        
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