Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1248—1384: 
ein. 3000 Mann fanden in den Fluten des In ihren Tod (Mdl., 
Braunau, I., 42). Im November 1257 wurde Friede geschlossen. 
Otakar gab Neuburg, Schärding, Ried und Schüttenhofen wieder an 
Baiern zurück („Rex .... restituit castrum Ride et Schuttenhofen 
cum suis pertinentiis, licet tarnen haec occuparit rursus“ Oefele, I., 
679). Hieraus geht hervor, daß Otakar die Veste Ried durch längere 
Zeit besetzt gehalten habe. 
Auf dem Schlosse Ried lag damals eine beständige Besatzung. 
Bei zwei Schenkungen des Stiftes Reichersberg kommen Burgmannen 
von Ried als Zeugen vor: 
1. 
1263 schenkt Helena ein Viertel ihrer Hube zu Pockenbach. Zeugen: Herr 
Haertnid, Herr Herrand, Burgmannen von Ried („milites de Ried“), Herrand 
der Jüngere, . . . Friderich Phnurre . . . ., Pilgrim der Jüngere Tumoltsheimer, 
Chunrat von Mernpach, Haertwik von Pergern, Rehwin, Otto von Cell (Hohen 
zell), Diener des Herrn Haertnid (Urk.-B. I-, 416). 
2. 
1263 übergiebt Sophia ein Drittel ihres Hofes zu Praitenberg Zeugen: 
Hilprand, der Pfarrer von Merenpach („plebanus de Merenpach“), Herr Orto(l)f, 
Priester von Wulhaim, Hertnid, Burgmannen von Ride („miles de Ride“), Geb 
hard von ©Hinge, .... Friderich Pfnurre, Arnold von Riede (Urk.-B. I., 417, 
auch UI., 352—53). 
Die Pfnurre haben viele Jahrhunderte in Ried gehaust. Ihren 
Namen erhält eine Stiftung. Otto Pfnurre brauchte Gewalt gegen die 
Güter des Hochstiftes Passau. Er vertrieb die Bauleute und setzte sich 
in den Besitz von drei Häusern. Bischof Otto von Lonsdorf (1254—64) 
hatte viele Häuser und Gründe verstiftet. Doch standen in der Herr- 
schuft Obernberg mehr als 80 Häuser leer. Die Unterthanen waren 
teils von Adeligen, teils von Räubern vertrieben worden. So der 
Lonsdorfer Codex (Mdl. Obernb. II., 9 — 10). Die Bewohner des Rieder 
Burggrundes nannten sich von Ried („de Riede"). 1263 entsagt 
Wernhard von Talheim für Reichersberg der Vogtei auf dem Hofe „au 
dem Hof". Unter den Zeugen war: „Heinricus de Riede" (Urk.- 
B. I., 416). Man kann hierbei nicht mehr an das Geschlecht der „Rieder" 
denken. Es hatte schon vor einem halben Jahrhundert die Gegend 
verlassen und andere Namen angenommen. 
Nach obigen Traditionen von 1263 saßen Burgmannen („milites") 
auf der Veste Ried. Sie werden Herren genannt, waren daher Befehls 
haber und hatten ihre Diener. Die Hermannen, bei einer Burg Burg-
	        
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