Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1248—1384. 
Das älteste Dokument, in welchem das Gericht Ried angeführt ! s 
wird, ist das unter dem Bischof Otto von Lonsdorf von dem Pfarrer k 
Ulrich von St. Aegyd in Passau, Verwalter des Jnbruckamtes und des 
Hospitales daselbst, geschriebene Verzeichnis aller Einkünfte des Amtes , 
und Spitales in Oesterreich und Baiern von 1253. Dasselbe findet sich i 
abgedruckt in den Monumentis boicis (29. II., 382—403). Der Ver- j 
fasser ist leider nicht in der Lage, den Codex in Betreff der Gleichzeitig. ; 
keit der Handschrift zu prüfen. Die Einkünfte des Jnbruckamtes im < 
Gerichte Ried („Nota redditus in Ryder gericht“) verteilten sich auf ' 
die Pfarren Eberschwang, Mernbach, Gurten, Weilbach und Altheim. i 
Zusammen dienten die Jnbruck-Unterthanen im Gerichte Ried ein Talent i 
Pfennige, 30 Hühner, 60 Käse und 6 Schillinge Eier. Sie konnten 
ein Huhn um 2 Pfg., einen Käs um 1 Pfg., 10 Eier um 1 Pfg. ab 
lösen. Sie gaben auch dem Pfarrer von St. Aegyd alljährlich eine 
Mahlzeit oder ein halbes Pfund Passauer Pfennige in Gegenwart des 
Landrichters von Ried („coram iudice Ridensi“). Dies ist die älteste 
urkundliche Anführung eines Landrichters von Ried. Außerdem ent- ! 
richteten die Unterthanen die Brucksteuer (398—400). 
Die Gränze des Landgerichts Ried gegen Oesterreich beziehungs 
weise das Schaunbergffche Landgericht Erlach bildete von Riedau auf 
wärts die Pram. Zwischen den Dörfern Gumpling und Pramberg ver 
ließ die Gränze die Pram und zog sich gegen Westen landeinwärts auf 
den Hansruck hin. Die älteste noch vorhandene genaue Gränzbeschreibung 
des Landgerichts Ried stammt von 1582. Die anstoßenden Schaun- 
berg'schen Ländgerichte Erlach und Kamer sind von Herrn Julius Strnadt 
in „Peuerbach" (384—386, 296—301) mit ihren Gränzen beschrieben 
worden. Ein anschauliches Bild hiervon bietet die beigegebene Karte: 
Uebersicht des Gebietes der Grafen von Schaunberg im Jahre 1370. 
Zwischen den beiden Schaunberg'schen Landgerichten Erlach und 
Kamer lag das Landgericht Slarhemberg. Die Landgerichte Ried und 
Starhemberg berührten sich ober Geiersberg bis hinab an den südlichsten 
Punkt des Hausrucks. Das Landgericht Starhemberg haben die Schaun- 
berger den Starhembergern zu Lehen gegeben. Die Gnndakare von 
Steyr, angesehene Ministerialen der Herzöge von Oesterreich, erwarben 
zu Anfang des 13. Jahrhunderts zwischen der Tratnach und dem Haus 
ruck bedeutende Besitzungen. Sie saßen anfangs in verschiedenen Orten- 
Um 1230 erbauten sie zu Huntassing (Huntezzen) auf Passau'schem Grunde 
die Veste Starhemberg („castrum Storchenberk“) und nahmen diese 
vom Hochstifte als Grundherren zu Lehen. Der Markt Neumarkt, der
	        
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