Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried bis 1248. 
wollte der Dränger los werden, die Veste auch dem Bischöfe Rüdiger 
wieder gewinnen. Er belagerte deshalb Obernberg sechs Wochen lang, 
aber vergeblich. Die Schaunberger waren nicht allein mit Verteidigungs- 
Maschinen, sondern auch mit Vorräten gar wohl versehen. Plötzlich er 
schien auch Herzog Friedrich zum Entsätze von Obernberg. In unordent 
licher Flucht hoben die Baiern die Belagerung auf. Herzog Friedrich 
konnte jedoch Obernberg nicht lange behaupten. Es kam noch 1245 die 
Nachricht von dem Einfalle der Ungarn und Böhmen in Oesterreich. 
Er verglich sich mit dem Herzog von Baiern und dem Bischof von 
Pasfau. 1246 hielt Herzog Otto von Baiern Obernberg besetzt (Mdl. 
Obernb. I., 44 — 48). 
Im Jahre 1242 waren die Grafen von Bogen ausgestorben. 
Sie hatten den Komitat Mauerkirchen besessen und viele Güter mit den 
Grafen von Ortenburg vom Hochstifte Passau zu Lehen getragen. Der 
Komitat Mauerkirchen kam mit Roßbach an die Herzöge von Baiern. 
Er wurde dem Gerichte Weilhart oder Braunau zugeteilt. Dadurch er- 
langten die Herzöge außer dem alten Gerichte Weilhart einen geschlossenen 
Besitz im heutigen Jnviertel. Auch die Ortenburg'schen und Bogen'schen 
Lehen wurden ihnen verliehen. Es kam darüber zwischen Baiern und 
dem Hochstifte zum Streit, Krieg und gegenseitigen Schädigungen. Erst 
am 15. Dezember 1262 verglich sich Herzog Heinrich von Baiern dieser 
Lehen wegen mit Bischof Otto von Passau. Er entsagte auch seinem 
Burgrechte zu Obernberg (Mdl. Obernb. I., 62). 
Nach. der Absetzung des Bischofes Rüdiger von Radeck am 
20. März 1250 regierte der Bischof Konrad von Schlesien nur drei Monate. 
Es setzte sich Berthold von Sigmaringen in den Besitz des Bistums 
Pasfau. Bischof Rüdiger behauptete sich nur noch einige Zeit auf dem 
Oberhaus bei Passau. Herzog Otto von Baiern stand auf seiner Seite. 
Sicher um die Mitte des Jahres 1250 brachten die Bertholdianer die 
Burg Obernberg in ihre Gewalt. Sie suchten das bairische Gebiet mit 
Raub und Plünderung heim. Um Martini 1250 unternahm die Be 
satzung des Bischofes Berthold einen Ausfall aus der Veste Obernberg. 
Sie zog in den Weilhart hinauf und raubte 1500 Stück Vieh. Darüber 
erwachte der Ingrimm der Landleute. Die Edlen Alram von Utendorf, 
Ortlieb von Wald und Heinrich von Ror an der Spitze, bewaffneten 
sie sich, so gut sie konnten. Anstatt eines Panieres trugen sie aus der 
Kirche zu Neukirchen a. d. Enknach eine Fahne mit dem Bilde des 
hl. Ulrich. Sie schlugen die räuberische Rotte, rangen ihr die gemachte 
Beute wieder ab, nahmen den Grafen Sigmaringen, den Bruder des 
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