Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (II. Besonderer Theil)

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beigesetzt. Den bis dahin unbenutzten Theil des neuen Gottesackers ließ 
Dechant von Froschauer mit einer Mauer umfangen und weihte ihn am 
16. Mai 1805 l). Der Friedhof zu Wels ist einer der schönsten im Lande 
und gleicht in seiner Anlage dem St. Sebastiansfriedhof zu Salzburg. 
Die Vorstadtpfarrkirche — ehemals Kapuzinerkirche. 
Der Erbauer der dermaligen Vorstadtpfarrkirche ist Anton Wolf- 
radt, Fürstbischof von Wien und Abt von Kremsmünster. Derselbe 
legte am 14. April 1630 den Grundstein zum Kapuzinerkloster und 
zur Kirche, welche am 13. August 1631 zu Ehren des heil. Bona- 
Ventura eingeweiht wurde *). Da die Kirche also in neuerer Zeit und 
nach den Satzungen des Ordens erbaut ist, bietet sie weder eine 
architektonische noch geschichtliche Merkwürdigkeit. 
Nach der Aufhebung des Kapuzinerklosters und der Errichtung 
der Vorstadtpfarre Wels wurde die Kapuzinerkirche als Pfarrkirche 
angewiesen. Am ersten Sonntag in der Fasten 1785 fand darin der 
erste pfarrliche Gottesdienst statt, nachdem am 25. Februar die Auf- 
lösung des Kapuzinerconventes erfolgt war3). Der Hauptaltar, welcher 
früher in der Mitte der Kirche stand, wurde an die Kirchenwand 
zurückgefetzt und am 19. September consecrirt, auch das Patrocinium 
von Maria-Verkündigung angenommen, da das bischöfliche Consistorium 
auf die Bitte des Vorstadtpfarrers vom 7. Juli gestattete, daß das 
Altarblatt aus der Hohenfelder'fchen Kapelle in die Vorstadtpfarrkirche 
dürfe übertragen werden"). 
Die Kalvarienbergkirche. 
Der Grundstein zur Kalvarienbergkirche wurde am 4. Juli 1715 
gelegt. Den Bau führte der Maurermeister Wolf Grinzenberger. 
1716 ward die Kirche fo weit hergestellt, daß am 13. November das 
Krucifixbild sammt den zwei Schachern auf den Hochaltar aufgesetzt 
werden konnte. Am 11. December hielt der Stadtpfarrer Franz Joseph 
Baron von Heuel darin das erste Hochamt. 
Am 10. September 1717 fiengen die PP. Minoriten die durch 
Herrn von Fischerau sür jeden Freitag gestiftete Wochenmesse zu lesen an. 
Den einen Seitenaltar mit dem kreuztraaenden Heiland ließ 
Leonhard jttnton Schloßgangl von Edlenbach, r. Oberwasseraufseher 
und Oberfischmeister im Lande ob der Ens, am 12. April 1718 auf- 
richten; der Kapuziner P. Johannes las daraus die erste heil. Messe. 
Den Frauenaltar stiftete Johann Baptist Buschlosis, Ratsbürger und 
Materialist, am 14. Februar 1723; die ersten zwei heil. Messen lasen 
darauf die Kapuziner P. Crispin und P. Laurenz 
Vgl. Stießberger- und Unterb erger'sches NS. Eigl'sche Notaten, 
Nr. 78, 141. Stiftbuch der Pfarrkirche von 1563, 27. 
'") Paclimayr, 421. 
3) Stießberger MS. 
4) Scheibelberg er, Diözesanbl., II., 25, 36, 75. 
Ö) Unterberger MS.
	        
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