Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (II. Besonderer Theil)

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1844 brach man den alten Hochaltar mit den 9' hohen Heiligen- 
Statuen: Petrus, Paulus, Stephanus und Laurentius wegen Schad- 
haftigkeit ab. Nach der Entfernung des alten Hochaltares wurden 
die Glasgemälde von den Seitenfenstern wieder in die rückwärtigen 
Fenster des Presbyteriums eingefügt, der alte Tabernakel beibehalten 
und das Presbyterium vom Maler Juchowitz ausgemalt. 1856 fertigte 
der Bildhauer Stolz zu Jnsbruck im Wege des Accordes einen neuen 
Hochaltar um den Preis von 6000 fl. an. Bei der Aufstellung dieses 
Altares mußte der alte vergoldete Tabernakel und der steinerne Altar- 
tisch abgebrochen werden. Hiebei fand man einen Römerstein von 
cararischem Marmor eingemauert; auch zeigten sich mehrere Bruch- 
stücke von römischen Sculpturen. Zugleich wurde das Presbyterium 
unter der Leitung des Historienmalers Georg Mader zu Jnsbruck 
von Georg Schindl in Wels ausgemalt. Ferner sind die 1844 her- 
gestellten, weit vorgebauten Oratorien im Presbyterium abgebrochen 
und dasür zwei im gothischen Stile hergestellt und die dortigen Kirchen- 
senster mit neuem Glase verseben worden. Die Weihe des neuen 
Altares, der auch die Firmung folgte, wurde am 29. September 1856 
durch den hochw. Bischof Franz Joseph von Linz auf feierliche Weise 
vorgenommen. Die Kosten für den neuen Hochaltar fanden meist 
durch Subfcription und Sammlung ihre Deckung. 
1847 zersprang die Gebetglocke; die neue wurde durch den Abt 
Thomas Mitterndorfer von Kremsmünster unter grosser Feierlichkeit 
und Paradirung des Bürgercorps eingeweiht. 
1854 ist durch den Zimmermeister Radlegger am Thurmgerüste 
eine Reparatur vorgenommen, durch den Kupferschmid Leopold Fellerer 
die grosse Kuppel nebst der Laterne mit Kupfer eingedeckt, mit Gold- 
linien verziert, sowie das Kreuz mit der Kugel neu vergoldet worden. 
Die Orgel wurde erst im heurigen Jahre durch den tüchtigen Orgelbauer 
Ehrlich aus Braunau einer sachgemässen Reparatur unterzogen. 
Der Gottesacker bestand seit uralten Zeiten um die Pfarrkirche 
Kaiser Maximilian I. erlaubte der Bürgerfchaft von Wels am 
15. Januar 1507, durch die Pfarrkirchhofmauer einen Eingang in den 
Garten zwischen dem Pfarrhof und der Schule, so zur Pfarrkirche 
ehört, brechen, den Garten weihen und darin Menschen begraben zu 
ürsen. 1559—60 wurde unter dem Lichtmeister Konrad Lutz der alte 
Friedhof wieder erweitert, wozu 68.666 Ziegel erfordert wurden; die 
Auslagen betrugen 1559 534 fl. 7 Sch. 19 Pfg., 1560 325 fl. 6 Sch. 
26 Pfg., Bei der Weihe 43 st. Da sich die Friedhöfe um die Pfarr- 
und Spitalkirche in Folge ansteckender Krankheiten bedeutend füllten, 
mußte 1743 wieder eine Erweiterung stattfinden. Die feierliche Ein- 
weihung gieng am 1. Mai d. I. durch den Stadtpfarrer Johann 
Anton von Zinnenburg vor sich. Unter Joseph II. wurde der alte 
Friedhos cassirt, die Umsangsmaner sammt der Hohenfelder'fchen oder 
Stolz'kapelle abgerissen und das Gebein auf dem jetzigen Friedhof 
Mein dl, Geschichte von Wels, II. ß
	        
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