Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (II. Besonderer Theil)

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prechts Von Wallsee ^daz er alle Jahr drew vas seiner wein in sei¬ 
nem Haus zu Dorff, das in vnsern vngelt gen Wells gehöret, 
vngeltfrey schenkeken sol vnd mag vncz zu seinen lebtagen vn- 
geuerleieh. Dauon gepieten wir vnsern getrewen vnsern vngeltern 
zu Wels" . . . 1). Unter 1. Februar 1437 erscheint Hans Goldner, 
Landrichter zu Starhemberg, als Ungelter zu Wels"). 1438 fand 
unter Herzog Albrecht eine Nerbeständigung des Umgeldes, Stadtgerichtes 
und der Maut statt; die Abrechnung erfolgte am 19. März 14293); 
desgleichen unter Rudolph II. am 17. December 1586*). Kaifer Fried¬ 
rich IV., der immer Geld brauchte, gab am 18. Januar 1465 von 
Neustadt aus den Bürgern von Wels das Stadtgericht mit Nutzen, 
Gefällen, Zuständen und Zugehörungen von Weihnachten 1465 an 
um 140 Pfund Pfennige jährlich, zahlbar nach den Quatembern, auf 
zwei Jahre in Bestand, ebenso 1489 und 14925). 
Als die Stadt in den Besitz dieser Gefälle gekommen war, 
führte sie eine eigene Rechnung darüber; die Stadtgerichts-, Maut- und 
Umgeldsrechnungen liegen noch im Stadtarchive vor. 
Die Stadt Wels kam mit den jeweiligen Burgvögten öfters 
in Streit, der manchmal in Tätlichkeiten ausartete. In irgend 
einer streitigen Angelegenheit mit Wolsgang Jörger erschienen unter 
14. Juli 1580 fünf Ratsverwandte von Wels beim Landeshauptmann 
auf dem Schlosse zu Linz. Ohne ihre Klagen anzuhören, ließ sie 
der Landeshauptmann auf Jörgers Betreiben in das Kochstübl des 
Schlosses stecken, aus dem sie erst auf vieles Bitten entlassen 
wurden "). 
Ludwig Weiß baute eine Hundskelle bei den Pallisaden am 
Burgzwinger; die Stadt gebot ihm aber am 14. November 1622, die- 
selbe zu entfernen'). Auf Anraten des Burgvogteiadministrators 
Aegydius von Seeau faßte der Fürst Auersperg 1654'den Plan, ander 
Stelle des Umgelder-Hauses eine Hoftaferne zu errichten. Derselbe 
stützte sich hiebei aus den Vergleich der Stände mit dem 4. Stande 
1592, daß jede Herrschaft, sei es ein Kloster, Schloß oder EdelH, be- 
rechtigt fein solle, eine Hostaserne, Bräuhaus, Müle und Schmide zu 
erbauen. Die Stadt dagegen, welche sich mit mehreren Rechtsgelehr- 
ten besprochen und mit der Stadt Steyr in's Einverständnis gesetzt 
hatte, erwiederte, daß der Burgvogt Bernhard Jörger 1575 jenseits 
der Traun aus dem damaligen Bauernhose, an dessen Stelle später 
das Schloß Trauneck gebaut wurde, eine Hoftaferne habe errichten 
x) Urk. im k. k. geh. H.ulsarchiv. 
2) Urk. im Schloßarchive zu Eferding. 
8) Orig. Perg. im Stadtarchive Wels. 
4) Ebend. 
5) Orig. Perg. ohne Siegel im Stadtarchive Wels. Urk. im f. f. geh. Hausarchive. 
6) Ratsprotokoll 1580. 
7) Ratsprotokoll 1622.
	        
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