Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (I. Allgemeiner Theil)

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Sieger in vielen einzelnen Kämpfen und Schlachten, voll Ehrbegierde 
und Thatendurst die Regierung an. Bald nach dem Antritte seiner 
Herrschaft bestätigte der Kaiser von Wien aus am 6. December 1493 
den Bürgern von Wels ihre gesummten Freiheiten und Privilegien'). 
Am 1. März 1494 hielt sich der Kaiser in eigener Person zu Wels 
auf und bestätigte hier dem Stifte Schlierbach die demselben von seinen 
Vorfahren verliehenen Privilegien"). Als 1504in Baiern der pfälzische 
Krieg ausbrach und die bairischen Herzoge Albrecht und Wolfgang 
durch Ruprecht von der Pfalz hart bedrängt wurden, stand auch das 
Land ob der Ens in großer Gefahr des Einfalles pfälzischer Söldner. 
Kaiser Maximilian berichtete dies den Ständen und Städten des Landes 
ob der Ens mit dem Auftrage, ihre Truppen in Wels zu sammeln. 
Am Donnerstag nach Lucia meldete er aus Jnsbruck, daß die Feinde 
vor Vilshosen gezogen wären, um die Donau zu sperren und gegen 
Schärding zu rücken; man solle deshalb das Aufgebot am 21. December 
zu Wels versammeln und unter dem Obersthauptmann Wolfgang 
von Pollheim gegen die Feinde abschicken. Endlich kam der Kaiser 
selbst nach Wels, um die kriegerische Unternehmung zu leiten. Da 
sich aber bex Schauplatz des Krieges verrückte, kam es zu keiner 
Aktion in unserm Lande3). Erst 1511 finden wir den Kaiser wieder 
in Wels. Nachdem er sich lange in Deutschland und Tirol ausge- 
halten hatte, zog er im December nach Steiermark, war am 11. zu 
Rotenmann, am 13. und 14. zu Ausfee, am 15. und 16. zu Ischl 
und St. Wolfgang, von 17. bis 20. in Gmunden, am 21. zu Lam- 
bach, 22. und 23.' zu Wels, am 24. endlich zu Linz. AufdemSchlosse 
zu Linz verweilte der Kaiser einige Zeit, kam auch von da bisweilen 
nach Wels. Am 20. Januar 1512 verließ Maximilian Linz und 
zog über Wels nach Regensburg4). Am 25. Februar 1514 kam der 
Kaiser von Jnsbruck her in Wels an 5). Als in Wien die Verlobung 
des Erzherzogs Ferdinand, des Enkels des Kaisers, mit Anna einer 
Tochter des Königs Ludwig von Ungarn, vor sich gehen sollte, kam 
der Kaiser aus seiner Reise dahin am 23. Mai 1515 von Lambach 
nach Wels^). Um Reichs- und Landtagsangelegenheiten zu ordnen, 
hatte Maximilian einen Reichstag nach Augsburg und einen Landtag 
der österreichischen Stände auf den St. Martins- dann auf den 
St. Othmarstag nach Donauwerth ausgeschrieben. Da aber der 
Reichstag nicht so bald zusammentrat, kamen die Abgeordneten der 
hinterösterreichischen Erblande, und zwar acht von jedem Lande, gegen 
Ende des Jahres 1517 in Wels zusammen. 
1) Pritz, II., 180. 
2) Ebend., 187. 
3) Ebend., 196. 
4) Ebend., 203. 
6) Ebend., 204. 
6) Ebend., 208.
	        
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