Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (I. Allgemeiner Theil)

Auch in der Stadt gab es damals noch bedeutende Gartenanlagen; 
von Pollheim bis zum neuen Thore zog sich ein Garten hinab, wel¬ 
cher an den Garten bei der Stadtpfarrkirche gränzte. Der Platz, wo 
jetzt die VorstMpsarrkirche steht, war freies Feld und hieß der Kalkofen. 
In der Fischergasse kommen der obere und untere Fischer namentlich 
vor. Von der Ledererga'se geschieht gar keine Erwähnung. In der 
Neustadt befanden sich nur wenige Häuser zwischen großen Gärten, 
meist in der Nähe der St. Georgen-Kapelle. von welcher auch die 
Gasse St. Georgengasse hieß. Herzog Albrecht förderte auch den Wohl- 
stand der Stadt durch die Hebung des Holzhandels. Die Bürger von 
Wels sollten die Befugnis haben, alles Holz, das auf der Traun 
nicht weiter geführt würde als bis W e l s, aufzukaufen und damit 
zu handeln. Dieses Privilegium, welches von den spätem Landesfürsten 
bestätigt wurde, begründete den Holzhandel der Ttadt und die nach- 
mals sehr bedeutende Mösserzeche, welche mit Gütern. Gründen, Ge- 
bäuden, Zehenten und Renten ausgestattet war und unter andern von 
den vorübersahrenden Flössen eine Maut bezog. Diese landesfürstlichen 
Privilegien bildeten für Jahrhunderte die Grundlage des bürgerlichen 
Wohlstandes der Stadt Wels. 
Wels unter den Herzogen Albrecht IV. und Albrecht 
1395—1439. 
Albrecht III. hinterließ nur einen Sohn gleichen Namens Al- 
brecht IV., der 18 Jahre alt war; sein Wunsch ging dahin, daß alle 
Prinzen der herzoglichen Familie einig bleiben, mit einander regieren 
und der Älteste nach herkömmlicher Sitte an ihrer Spitze stehen sollte. 
Dies Recht stand dem Herzog Wilhelm zu, der sich anfangs mit 
Albrecht IV. hierüber entzweite, später aber mit ihm gemeinsam re- 
gierte. Herzog Albrecht wies unter 31. Juli 1398 seiner Gattin 
Johanna die Widerlage ihres Heiratsgutes aus der Feste Starhemberg, 
— vnser stat zu Wels mit dem Gerieht vnd dem vngelt daselbs, 
die an nuczen Jericleicher gult bringent Sibenhundert phenuing 
gelts — und das Amt zu Gmunden an '). Aus der Regierungszeit 
dieses Herzogs ist für unsere Geschichte nichts zu erwähnen, als daß 
er mit dem Herzog Wilhelm am 27. September 1396 die Privilegien 
der Stadt Wels') — jre Brieff vnd hanndtvessten, die sie von 
weilendt den durchleuehtigen vnnd hochgebornen Fürsten Künig 
Fridrichen von Rom, Hertzog Rndolffen vnnd Hertzog Albrechten 
vnnsern vettern, vnnd vattern seligen vnnd andern vnnsern vor- 
*) Orig. im k. k. geh. Hausarchive. Pritz, II., 707. 
2) Pancharte Rudnlph's II. zu Wels. Pritz, II., LI.
	        
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