Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (I. Allgemeiner Theil)

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einem Bataillon Jnsantrie und 3 Divisionen Dragoner und das 
Hußarenregiment Friedrich Wilhelm von Preußen Nr. 10, 1869 das 
Dragonerregiment Graf Wrangel Nr. 2, welches am 3. Oetober 1872 
in Gegenwart von fünf Generalen und vielen fremden Offizieren sein 
200jähriges Jubiläum begieng, und seit diesem Jahre auch die Land- 
wehre zur alljährlichen mehrwöchentlichen Waffenübung 1872 Briga- 
dier Graf Wickenburg, das 15. Jügeroataillon und ctne 12pfündige 
Fußbatterie zur Waffenübung, endlich 1873 das Dragonerregiment 
Kaiser Ferdinand Nr. 4. 
Am 24. Juni 1854 sah die Stadt Wels zum ersten Male die 
geliebte Landesmutter, die Kaiserin Elisabeth, die in Begleitung des 
Kaisers Franz Joseph von Ischl nach Wien reiste. 
Im Oetober 1854 traten das k. k. Kreisgericht, die k. k. Kreisbehörde, 
k. k. Staatsanwaltschaft, k. k. städt. delegirte Bezirksgericht k. k. Be¬ 
zirksamt, k. k. Steueramt, k. k. Kreisbauamt, k. k. Steuerinspectorat 
in Wirksamkeit. 
1855 nam der Betrieb der bisherigen Pferdeeisenbahn Bndweis- 
Gmundeu mittelst Locomotiven ihren Anfang; am 8. Januar fand 
die erste Probefahrt statt. 
Die k. k. Post, welche seit langer Zeit im Öllacher'schen Hanse 
untergebracht war, wurde am 18. März 1856 in das Salhoser'sche 
Gasthaus überseht. 
Am 3. October 1856 beglückten der Kaiser Franz Joseph I. und 
die Kaiserin Elisabeth aus eiuer Reise nach Ischl abermals die Stadt 
Wels; zu Ehren der a. h. Gäste sand auf dem Exerzierfelde ein 
Manöver des Radetzky-Hußarenregimentes statt. Desgleichen wurde im 
August 1876 in Gegenwart des Kaisers durch das Dragonerregiment 
Nr. 4 eiuDNanöver abgehalten. 
Der 20. Mai 1857 hätte für die Stadt Wels ein Unglückstaa 
werden können; es war Mittwoch in der Bittwoche. Wie alljährlich 
bewegte sich die Prozession von der Stadtpfarrkirche durch die Traun- 
gasse über die Brücke Aigen zu, um die Kirche in Thalheim zu be- 
suchen. Schon hatten die Schulkinder, die Geistlichkeit und der Ge- 
meinderat die zweite Brücke, welche über die sogenannte kleine Traun 
sührt, überschritten, als plötzlich die an der linken Seite derselben. an¬ 
gebrachte Treppe durch die schwere Last der in dichten Haufen sich 
herandrängenden Menge in der Mitte entzwei brach. Bei 30 Menfchen, 
meistens Frauenspersonen, und ein Knabe mit dem Fähnlein 
stürzten in die Tiefe; doch war es dem Umstände, daß die Bretter zu- 
erst hinabfielen, zu verdanken, daß niemand bedeutend beschädigt 
wurde. Die Ursache des Einsturzes war die starke Fäulnis der Ein- 
und Unterlagsbäume, welche die grosse Last der über sie hinwegschrei- 
tenden Menschenmenge nicht mehr zu tragen vermochten. 
Am 17. Juni o. I. verunglückten zwei Bürger Alois Hieber 
und Georg Wallenstorser in der Traun um 7 Uhr abends. Wenige
	        
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