Volltext: 1. Lfg. (1. Band / 1864)

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saleni, und führten das heilige Kreuz mit, welches 672 König 
Cosroe dem Kaiser Heraklius restituirte. Hier wird bemerkt, daß 
die Lanze, womit Christus der Heiland durchstoßen worden sein 
sollte, in den Besitz der Könige von Burgund kam, und von Hein¬ 
rich I. im Jahre 919 gegen ein Stück von Schwaben erworben 
wurde, und daß Kaiser Otto der Große bei Schlachten diese Lanze, 
womit die Seite des Heilandes eröffnet worden, uud in welcher 
Nägel vom Kreuze Christi geschlagen waren, sich vortragen ließ, 
und vor dieser um Sieg betete. Die Heidentempel wurden 361 
unter Kaiser Julianus Apostat« (dem Abtrünnigen) wieder herge¬ 
stellt, erst unter Kaiser Theodosius 381 — 392 wurde das Hei- 
denthum in den römischen Provinzen ganz vernichtet. 
Bald Nach dem Jahre 440 erschien der heilige Valentin, 
nach 454 der heilige Severin, welcher in Passau schon 2 Kirchen, 
einen Priester Namens Tudellus und einen Diakon Namens Amantius 
vorfand. Die priesterliche Kleidung wurde schon 253 unter Pabst 
Stephan eingeführt. Zur Zeit des heiligen Severiu, eines vor¬ 
nehmen Römers war in Lorch schon ein Bischof, die Reliquieu- 
Verehrung in den Kirchen, das Fasten und Wachen im Gebrauche. 
Cs gab schon einen feierlichen Gottesdienst auf den Altären mit 
Kelch, brennenden Kerzen und Psalmengesang, sowie Opsergänge, 
freiwillige Zehente sür die Priester, die 40tägige Fasten vor Ostern, 
Festtage des Herrn, namentlich die Feste der Erscheinung Christi und 
Johannes des Täufers. Es gab Gott geweihte Jungfrauen. Klöster 
wurden von ihm zuerst errichtet und zwar das Erste außer den 
Mauern Wiens am Alserbache, ein Zweites- in Heiligenstatt und 
eine Kirche dort wo jetzt Sievering sich erhebt, in dessen Nähe er 
in einer Klause in tiefer Waldeinsamkeit lebte. Es wurden die heil. 
Sakramente gereicht, es wurde für die Verstorbenen gebetet, das 
Todtengedächtniß gefeiert, Almosen unter die Armen vertheilt, sich 
mit Zeichen des heiligen Kreuzes bezeichnet. 
Der heilige Severin war auch in Kuchel bei Salzburg, welches 
ein römisches Kastell Namens Cucula war, ohne Zweifel in Scheer- 
ding und wahrscheinlich auch in unserer Gegend, j 
Herzog Theodor!ch von Baiern, welcher von 493 — 526 
regierte, war selbst Christ, Arianer, welcher das Heidenthurn in Baiern 
auszurotten sich eifrigst bestrebte. Allein seine Nachfolger huldigten 
wieder dem Heidenthume. Herzog Theodor III., welcher um 565
	        
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