Volltext: 1. Lfg. (1. Band / 1864)

1)011 Mauerkirchner ruht an der Seite seiner Eltern in der Eras¬ 
muskapelle der Stadtpfarrkirche zu Braunau. 
Das landesfürstliche Umgeld von Wein, Bieth und der Bier- 
Pfennig wurden 1488 eingeführt. Damals wurde noch mehr Wein 
und Meth als Bier in dieser Gegend verzehrt. 
Im Jahre 1495 kommt in der Geschichte der edle Wolf¬ 
gang, Freier zu Grüuau vor. Er war Besitzer des Schlosses und 
der Herrschaft Grünau iu der Gemeinde Roßbach und verkaufte 
an Reichersberg die Michelhub in Altheim, und das Oetzengut in 
Kapellen bei Asbach. 
Im Landshuter Erbfolgekriege zwischen Herzog Albert und 
dem Psalzgrasen Ruppert von Baiern wurde Braunau 1504 er¬ 
obert , die ganze Gegend von Weilhart und Uttendors verwüstet, 
Mauerkirchen von den Burghausern und Pfälzern erobert und ge¬ 
plündert. Der. ganze Bezirk erlitt großen Schaden durch Freund 
und Feind. 
In diesem Jahre rotteten sich 700 Bauern auf den Hoch- 
kuchelberg bei Asbach zusammen, um sich dem Herzog Albrecht zu 
widersetzen. Die pfälzischen Soldaten drangen bis Weng, schlepp¬ 
ten überall den Bauern das Vieh und andere Habseligkeiten fort, 
plünderten den Markt Altheim, schleppten Bürger von dort mit, 
um von ihnen ein Lösegeld zu erhalten. Die Frauenspersonen wur¬ 
den von dieser wilden Horde genothzüchtigt. Eine furchtbare Unsitt¬ 
lichkeit unter dem weiblichen Geschlechte war die natürliche Folge 
dessen. Auch der übrige Bezirk hat durch die rohe Soldateska 
großen Schaden erlitten. Sie zogen 4000 Mann stark von Weng 
bis Friedburg und dann zurück über Burgkirchen nach Braunau. 
Die Belagerung von Braunau dauerte mehrere Wochen, wodurch 
die Umgebung weithin nud vorzüglich das Mattichthal ausgeplün¬ 
dert und verwüstet worden ist. Am 27. August 1504 erfolgte 
die Uebergabe der Festung. 
Die Truppe» des Königs Maximilian haben 1505 in die¬ 
sem Bezirke abermals geplündert, was noch an Vieh und Getreide 
übrig war, geraubt, wobei insbesondere der Markt Mauerkirchen 
großen Schaden erlitten hat. 
Im Jahre 1517 trat Martin Luther auf. Die Herzoge von 
Baiern wehrten sich gegen das Eindringen seiner Lehren mit der 
äußersten Strenge gegen geistliche und weltliche Persouen nnd mit
	        
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