Volltext: Aufstand der protestantischen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute


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Confession sich nicht fremde Seelsorge anmaßen sollten, widrigens 
sie ausgewiesen werden würden.1) Die daraufhin von den Ständen 
an den Erzherzog eingebrachte Bittschrift, den obenerwähnten 
Befehl bezüglich der Prediger aufzuheben, wurde, ebenso wie 
drei weitere Memoriale in demselben Jahre, im ungünstigen Sinne 
erledigt.2) Auch die Supplication der Stände bei dem Kaiser 
selbst hatte dasselbe Schicksal. Ja in der Antwort wurde ihnen 
anbefohlen zu gehorchen, wenn sie nicht ihre Religionsconcession 
verlieren wollten.3) 
Uebrigens beweist diese Vielschreiberei gerade, dass man 
es bis dahin nicht bis zu Thaten gebracht hatte, oder dass sich 
diese wenigstens in ziemlich engen Grenzen abspielten. Auch in 
den folgenden Jahren (1589 und 1590) wurde der Federkrieg 
mit demselben Resultate fortgesetzt.4) Nur in der Gegend von 
Sierning kam es infolge des etwas hitzigen Auftretens des Abtes 
Johann vom Kloster Garsten zu einem kleinen Rummel, der in¬ 
des ohne ernste Gewalttaten verlief.5) Die Protestanten in 
den Gegenden der Steyer und Enns bis gegen Steiermark und 
Salzburg schlössen nun einen Bund, für ihre protestantischen 
Prediger auf Leben und auf Tod einzustehen. Hin und wieder 
kam es auch zwischen den geistlichen Grundherren und ihren 
Unterthanen, die sich über unerträgliche und ungerechtfertigte 
Steigerung in Robot und Freigeld etc. beklagten, zu ziemlich 
argen Reibungen.6) Auch im Mühlviertel kam es zu kleinen 
Unruhen.7) 
Da man nicht die Macht hatte, gegen die Protestanten 
offen aufzutreten, so schlug man oft krumme Wege ein, um sich 
J) Raupach I. S. 177, 178. 
2) Raupach I. S. 178. 
3) Raupach I. S. 178. 
4) Raupach I. S. 180 bis 183. — Raupach III. F. S. 95, 96. 
5) Pritz, Geschichte von Oberösterreich, II. S. 281. — Raupach, zweite 
Nachlese S. 157. — Stülz, Florian, S. 105. — Stülz, Wilhering, S. 153. 
6) Stülz, Florian, S. 105, 109. 
7) Pritz IL S. 283. — Stülz, Florian, S. 105.
	        
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