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Erster Zeitraum. 
Die Klosterschule St. Florians Im Mittelalter. t 
Erste Abtheilung. 
Aeussere Schicksale derselben bis zur Klösterreform 1419. 
§. 1. Entstehung. 
Mit der Gründung eines grossen Klosters war die Errich¬ 
tung einer Klosterschule nothwendig gegeben. Die Pflicht der 
Selbsterhaltung nöthigte dazu. Universitäten gab es vor dem 
14. Jahrhundert in Deutschland nicht; die bischöflichen Lehr¬ 
anstalten hatten den eigenen Bedarf zu decken, waren entfernt, 
die Erhaltung der Studiosen mit Kosten und Gefahren verbunden. 
Der lateinische Kirchengesang l), die niedrigen Dienste beim 
öffentlichen Cultus wiesen naturgemäss auf die Annahme von 
Knaben hin und dazu kam noch die Noth des umgebenden Adels, 
der seinen Sprösslingen einigen Unterricht in den notwendigsten 
Dingen gern verschafft hätte. Das Alles musste die Aufmerk¬ 
samkeit der Vorstände dahin lenken, für einen ergiebigen Nach¬ 
wuchs und für Anbahnung höherer Bildung unter den Gläubigen 
durch Errichtung einer Klosterschule zu sorgen. 
Bei einem Kloster wie St. Florian, welches seine Eestauration 
im Jahre 1071 dem Bischof Altmann von Passau verdankt, 
wäre es doppelt unerklärlich, wenn man nicht schon in den 
ersten Jahren dem Unterricht aufmerksame Sorgfalt zugewendet 
hätte. Er selbst hatte gelehrten Unterricht an der Domschule 
zu Paderborn, die damals unter Bischof Meinwerk vortrefflich 
bestellt war, genossen. 2) Sein wissenschaftlicher Eifer führte 
*) Schon im 9. Jahrhundert bediente man sich der Knaben beim 
Kirchengesang. Schubiger Sängerschule von St. Gallen. — 2) Siehe die 
Einrichtung seiner Schule bei Gerbert Hist. nig. sil. I. 159. 
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