Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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Beilage Nr. 54. 
Mathias au den kais. Ob erst-Stallmeister. 
Lieber von Waldstain. Ich hab mich der Losiruhg halber 
zu Prag bedacht, und bedank mich gegen Ihre Kais. Mjst. freund 
lich und brüderlich der so getreuen Fürsorg; begehr dieselbe auch 
nach Möglichkeit um Ihre Mjst. zu verdienen. Weilen ich aber 
von denen Ständen erstlich berufen worden, mich in dieses König 
reich zu begeben, dieselben aber in der Altstadt meistentheils bei 
sammen sind, und ihre Beratschlagungen allda halten: so wollte 
ich diesemnach Ihrer Mjst. Andeuten zu anderer Gelegenheit sparen, 
und mich in der Altstadt diesmal auf halten, der Stände Anbringen 
und Tractationen zu vernehmen. Wird alsdann bessere Gelegen 
heit von denselben materiis zu handeln auf der Kleinseite seyn, so 
hab ich mich desto besser alsdann zu resolviren. Welches Ihr der 
Kais. Mjst. neben Vermeidung meines brüderlichen und freundlichen 
Grusses also referiren werdet, Derselben mich brüderlich befehlend. 
Bleib euch benebens wohl gewogen. Collin, den 22. Marty 1611. 
Beilage Nr. 55. 
Schreiben des Erzherzoges Leopold an seinen Feldmarschall Grafen von Althann. 
Lieber Feldmarschall. Demnach der Obriste von Kamee ge 
stern abends glücklich allhier angelangt, ich auch darauf eigentlich 
entschlossen gewesen, noch heut von hinnen aufzubrechen, und des 
wegen den Fuxen allbereit vorher geschickt gehabt. Wann aber 
gedachter Kamee von dieser seiner gehabten Commission solchen 
wichtigen Bescheid mitgebracht, daran der ganzen kaiserlichen 
Armada und sonsten merklich viel gelegen ist, wie ihr dann mit 
mehrerm von mir vernehmen werdet; zudeme auch der Munition 
halber nothwendige Anordnung vor meinem Verreisen geschehen 
muss, weshalb ich mich heut allhier verhalten hab, aber morgen, 
geliebts Gott, zeitlich mich zur Reis begeben werde: als gelangt 
an euch mein gnädigstes Gesinnen und Begehren, dass ihr unfehl- 
barlich morgen abends neben dem Obristen Leutenant von Schwendi, 
den ihr in Eil holen lassen könnt, zu Wallern' seyn wollet, dann 
ich daselbsten nothwendige Sachen mit euch zu communiciren habe. 
Versehe mich also gnädigst zu euch, ihr werdet unfehlbar morgen 
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