Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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länger sollten aufgehalten werden, würden wir verursachet, dass 
wir müssten dem Herrn Obristen Ramee sammt den Unsrigen zu 
schreiben, dass wir möchten von dannen kommen, und ausgelöset 
werden, sonderlich auch, dieweil uns allbereit von dem Wirth, bei 
dem wir einlosieret sind, angedeutet worden, dass er uns wegen 
seiner Armuth länger zu erhalten nicht vermögend sei. Und thun 
E. G. hiemit sammt uns allen der Gnade Gottes empfehlen. Datum 
Freistadt den 13. February 1611. 
Rudolph von Colloredo Freyherr. 
Gar61, de Rondel. 
Antwort der Stände. 
Wohlgebohrner Freiherr, auch Edler und Gestrenger pp. Was 
Sie uns vom 13. dies aus der Freistadt ihrer Entlassung halber 
zugeschrieben, haben wir den 15. hernach zurecht empfangen. Und 
obwohl nun der Obrist Ramee, wie auch dessen unterhabende 
Befehlshaber dem Accord noch kein völliges oder wirkliches Ge 
nügen geleistet: so haben wir Sie doch auf ihr so starkes Anhalten 
und Begehren der Verwahrung hiemit erlassen wollen; und behalten 
wir uns billig die Sprüche bevor, wie wir uns dann derselben durch 
diese Erlassung keineswegs begeben thun. Gott mit uns. Datum 
Linz den 16. February 1611. 
Beilage Nr. 49. 
Aussagen des Franz Tennagel. 
Abschriften davon erhielten unsere Stände durch ihren Aus 
schuss, Herrn von Losenstein. Da sie zu weitläufig sind, so kann 
nur das Merkwürdigste davon hieher gesetzt werden. Tennagel 
befand sich als kais. Abgesandter zu mehreren Reichsfürsten eben 
auf der Reise, als er bei Welwarn gefangen wurde. 
„Auf Befehl aller dreier löbl. Herrn Stände des Königreichs 
Eöheim ist heut dato den fünften März 1611 Franz Tennagel 
durch gewisse Herrn Commissarien zum ersten Mal examiniret und 
gefragt worden, wie die Fragen und seine darauf gegebene Ant 
worten folgends mit mehrerem in sich halten. — Erstlichen wird 
er gefragt, von weme, und wohin er ist abgefertiget, und in was
	        
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