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Siebentes Capitel. 
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Mathias kommt in Prag an und zwingt seinen Bruder, der Krone Böhmens zu 
entsagen. Eudolph befiehlt umsonst die Abdankung der Passauer. Mathias 
schickt von Prag einen Succurs gegen die Passauer. Die Böhmen bleiben 
unthätig dabei, weil der Fürst v. Rosenberg eine heimliche Unterhandlung mit 
den Passauern eingeleitet hatte, für die er auch den König zu gewinnen 
trachtete. Die Oberösterreicher geben schöne Beweise ihrer Vaterlandsliebe. 
Ankunft königlicher Commissäre in Wittingau, welche mit den Passauern einen 
Vertrag zustande bringen, den der Erzherzog Leopold zu hintertreiben suchte. 
Abdankung der Passauer und unserer ständischen Truppen; das Schloss Mars 
bach musste jedoch besetzt bleiben. Rudolph weigert sich, im Schlosse zu 
Prag mit seinem Bruder zu sprechen. Trauriges Ende des Obersten Ramee. 
Traurig ist der Anblick der Trümmer einer zerfallenen Burg. 
Herrlich und prachtvoll stand sie einst da, der Sitz eines Helden; 
aber sie wurde menschenleer, ihre Mauern barsten und stürzten 
desto fürchterlicher in den Abgrund, je höher, je breiter sie waren. 
So altert alles auf dieser Erde und verändert sich; auf Burgen, 
Städte und auf ganze Nationen wartet das nämliche Los. Dieses 
war auch das Schicksal des Kaisers ßudolph, der desto bedauerungs- 
würdiger gewesen ist, weil er seine vorige Grösse überlebte. Der 
unglückliche Fürst musste den traurigsten Wechsel irdischer Ding£ 
erfahren, und zwar desto schmerzhafter für ihn, weil es sein eigener 
Bruder war, der seine Macht und sein Ansehen zertrümmerte und 
sich auf den Thron setzte, von dem er ohne alle Ehrfurcht, ohne 
alles Mitleiden den älteren Bruder verdrängte. 
Immer näher rückte der verhängnisvolle Tag heran, welcher 
Eudolphs Los entscheiden sollte. Als alle Anstalten getroffen 
waren, w r elche dem Könige Mathias die gewisse Erfüllung seiner 
Wünsche zusichern konnten, brach er am 8. März von Wien auf 
und trat seine Eeise durch Mähren nach Böhmen an. Zum letzten-