234
ganzen Campo genugsam. Auch berichten mich etliche hiesige
Burger, und andere des Lands Gelegenheit erfahrne Leute, dass
den Weg auf Leonfelden mit der Artollerey und dem Kriegsvolk
zu ziehen unmöglich und unerhört sey. Hab also nothwendig,
sowohl das Kriegsvolk zu elargiren, als auch wegen dieser Tag
herum ausgestandenen Mangels zu refresciren, den Ordinari-Weg
in Böheim gegen der Freystadt zu nehmen müssen. Welches die
Herren ich hiemit in Freundschaft berichten, benebens denselben
mich zu viel angenehmen Freundschaften und Diensten befehlen
wollen. Datum Linz den sechzehnten January 1611.
Der Herrn jederzeit dienstwilliger
Lauren. de Rarnee.
Beilage Np. 32.
Ständisches Schreiben an den Obersten Ramee.
Edler und gestrenger, besonders lieber Herr Obrister. Aus
heiligendem Schreiben hat der Herr zu ersehen, wie sich seine
Soldaten im Kloster Lambach verhalten haben. Ob es nun seinen
Anfangs gethanen, auch öfter wiederholten Zusagen und Erbiethen,
sonderlich aber denen verglichenen Artikeln gemäss sey, geben wir
ihme selbst zu bedenken; wollen uns aber gänzlich versehen, der
Herr werde die ernstliche Anordnung verschaffen, damit solches
alles, was dem Prälaten von Lambach gewaltthätig genommen
worden, wieder restituiret, wie nicht weniger alle andere dergleichen
Gewaltthätigkeiten, so den armen Unterthanen mit Raub, Auf
brechung der Kisten und Kästen begegnen, gänzlich eingestellet,
und so dem besehehenen Erbiethen nach allerseits gut Regiment
gehalten werde. Damit uns Alle Gottes Gnade befehlend. Datum
Linz den sechzehnten January 1611.
Schreiben des Herrn Prälaten von Lambach an den Herrn v. Polheim.
Wohlgebohrner pp. In dieser Stund hab ich vom Herrn
Schifer und Herrn Bürgermeister zu Wels zwei unterschiedliche
Schreiben, die Abführung des Herrn Hauptmann Parts unterhabenden,
acht Tag lang in meinem Kloster gelegenen Kriegsvolks und dessen
Begleitung betreffend, empfangen. Da aber deren von Wels Ab