Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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selben werden nicht entgegen seyn, mebrbenannten Pöllmann vollends 
herein an Uns zu weisen, um seine ihm aufgetragene Commission 
yollkommentlich abzulegen. Was Wir dann von demselbigen über 
seine allbereits gethane Aussag weiters zu diesem Werk gehörig 
vernehmen werden, das soll E. M. und L. zu Dero nachrichtlichen 
Wissenschaft von Uns treulich communiciret averden, wie Wir auch 
ingleichen Derselben so freund-vetterliche Communication und 
Warnung zu danknehmigen Gefallen vermerkten, und darauf nicht 
unterlassen haben, dieses Werk in nothwendige reife Berathschlagung 
zu ziehen, Uns auch dahin entschlossen, diesem Volk den Pass und 
die Einlegung in Unser Land und Gebieth Unserer bereits vor 
gegangenen Erinnerung nach mit nichten zu gestatten, sondern Uns 
demselben nach bester Unser Möglichkeit zu widersetzen, gestaltsam 
Wir dann zu solchem Ende bereits die Verfügung gethan, dass die 
Pässe gegen die Oberennserischen Frontieren mit aller Kothdurft 
versehen und verwacht, auch sonst zum wirklichen Abwehren eines 
besorgenden Einfalls andere nothwendige praeparatoria bestellet werden. 
Belangend aber die von E. M. und L. an Uns begehrte nach 
barliche Hülf, wären Wir zwar Demselben in diesem und andern 
Unsere Bereitwilligkeit mit wirklicher Willfahrung zu bezeigen ganz 
begierig und geneigt; es ist aber E. M. und L. Unsers Verhoffens 
unverborgen, dass Wir in Unseren Fürstenthumen ausserhalb der 
ordinär! Gränzbesetzungen, welche hin und wider weitschichtig ab- 
getheilt sind; dieser Zeit mit keinem anderen Kriegsvolk verfasst 
sind, die jetzt angedeuten Garnisonen aber (wie E. M. und L. selbst 
hochvernünftig zu erwägen haben) sind bei also beschaffenen Läufen 
und Practiken aus ihren Stationen nicht zu nehmen, auch so weit 
von einander entlegen, dass sie ohne sonders schädliche Ungelegen 
heiten, und in einer solchen Eile, wie die jetzt bevorstehende Koth 
erfordern möchte, nicht zusammen zu bringen sind; wie auch das 
Landvolk oder dessen Aufboth zu diesem efifect und ausser Lands 
nicht zu gebrauchen ist, sondern Wir Uns desselben zur Bewahrung 
Unserer Frontieren und Landen selbst zu bedienen gedrungen sind, 
und eben darum verursacht werden, deswegen mit Unseren Land- 
ständen eine Berathschlagung ohne Verzug vorznnehmen. Solchem 
nach thun zu E. M. und L. Wir Uns freund-vetterlich getrosten, 
Sie werden in Erwägung berührter Umstände Unsere Unvermöglichkeit 
selbst erkennen, Uns auch daher freundlich für entschuldiget halten. 
Falls aber sich vielbesagtes kais. Kriegsvolk in E. M. und L, Ge- 
biethen beharrlich aufzuhalten und einzulägern unterstehen würde: 
mögen E. M. und L. sich zu Uns aller möglichen Assistenz ge-
	        
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