Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

Beilage Np. 15. 
Schreiben des Erzbischofs von Salzburg an den Landeshauptmann, Freiherru 
Wilhelm y. Yolkenstorf. 
Wolf Dietrich, von Gottes Gnaden Erzbischof zu Salzburg, 
Legat des Stuhls zu Rom. 
Unsern gnädigen Gruss zuvor. Wohlgebohrner, besonders 
Lieber. Wir sollen euch aus sonderbaren beweglichen Ursachen 
wohlmeinend nicht bergen, dass nun eine ziemliche Zeit hero Wir 
von ansehnlichen und ziemlich gewissen Orten avisiret und erindert 
worden, wasmassen etliche der Röm. Kais. Mjst. unsers allergn. Herrn 
fürnehme und ansehnliche Räthe zur Abdankung des bei Passaü 
liegenden Kriegsvolks zu Ross und Fuss ungeachtet des vorüber 
gangenen, und allbereit allerseits verfertigten Vertrags zwischen 
Ihrer Kais. Mjst. und Kön. Würden in Ungarn, schlechten Lust und 
ganz geringe Neigung tragen sollen, und noch darüber an ihnen 
nichts erwinden lassen, so zu noch fernerer und vergebener Unter 
haltung dieses Volkes Ihre Kais. Mjst. zu bewegen, Ursach und 
Fürschub geben mag. Dannenhero dann erfolgt, dass auch bei 
dem kais. Hof auf die Mittel zur Abdankung schlechtlich gedacht 
wird, ausser dessen, was des Herzogs von Braunschweig Liebden 
zur Erhaltung dero Worts sich bemühet, und mit sonderem Eifer 
bearbeitet; und doch mangeln darneben Leute nicht, die die längere 
Beharrung und Unterhaltung dieses Volks stark favorisiren, also, 
dass gedachtes Herzogs Liebden Ankunft zu Passau bis daher 
schier von einem Tag bis zu dem andern aufgehalten und ver 
schoben worden, auch Wir darüber erst in Neulichkeit sichere und 
gewisse Nachricht empfangen, dass obbemeldtes Herzogs Liebden 
wirkliche Abdankung dieses Volks sö lang nicht Statt finden werde, 
solang die Gelegenheiten, solches Volk auch anderswo und in der 
Nähe unterzubringen, nicht gar abgeschnitten werde. 
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