Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

Viertes Capitel. 
Der Oberst Ramee droht, auf einem anderen Wege nach Steiermark yorzudringen 
oder gar umzukehren, wenn ihm der Pass bei Claus nicht geöffnet würde, welches 
die Herren y. Storch endlich zu thun bereit sind. Neue Vertheidigungs- 
Anstalten der Stände. Der König Mathias widerlegt das Gerücht, dass die 
Passauer mit seiner Einwilligung in das Land gekommen seien. Kamee zieht 
yon Kirchdorf nach Schwanenstadt und Lambach zurück. Die Stände unter 
handeln mit ihm wegen seines Fortzuges aus dem Lande. Er nimmt ihre 
Abgesandten gefangen und zieht mit seinen Truppen über Wels gegen Linz, 
wo endlich ein Vertrag mit ihm zustande kommt. Das Passauer Volk setzt 
zu Linz über die Donau und verbreitet sich im Mühl- und Machlandviertel. 
Kamee und die Stände machen sich gegenseitig Vorwürfe. Unsere Landstände 
suchen bei den unierten Provinzen Hilfe, fürchten sich aber, den verheissenen 
Succurs in das Land aufzunehmen. Eine ständische Proclamation an die 
Unterthanen bringt eine schlimme Wirkung hervor. Mehrere Schreiben des 
Königs und der Stände. Ständische Ausschüsse am Hofe des Königs. Die 
Hilfstruppen beziehen ein Lager bei Krems. 
Der Vorfall, welcher sich bei Claus zwischen den Soldaten 
des Obersten Ramee und den Gebirgsbauern ereignet hatte, er 
füllte die Bewohner unseres ohnehin bedrängten Vaterlandes mit 
neuem Kummer. Ramee hatte gedroht, einen anderen Weg nach 
Steiermark einzuschlagen oder sich gar wieder umzuwenden und 
nach Passau oder Salzburg zu ziehen, wenn ihm der Pass bei Claus 
nicht geöffnet würde; für diesen Fall musste also sein verheerender 
Zug verlängert und eine noch grössere Strecke Landes verwüstet 
werden. Vorzüglich geriethen die Bürger der Stadt Steyr über 
diese Nachricht in einen grossen Schrecken und baten den Landes 
hauptmann und die ständischen Verordneten in mehreren Schreiben 
sehr dringend, dass doch den edlen Storchen von Claus, dem Propste 
von Spital und den Gebirgsbewohnern ernstlich befohlen werden 
möchte, die abgeworfenen Brücken wieder herzustellen und die
	        
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