Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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genaue Beobachtung des Friedens Bürgschaft geleistet und der 
König demselben auch getreulich nachgekommen sei, so möchte er 
nun sein Versprechen erfüllen und dem, der Treue und Glauben 
gehalten hat, mit einer Geldhilfe beispringen. 1 ) 
Wie gut sich Mathias der ständischen Ausschüsse bei wich 
tigeren Angelegenheiten zu bedienen wusste, haben wir bereits 
gehört, als die Rede von der Unterhandlung mit den in Prag ver 
sammelten Fürsten gewesen ist. Nun wollte er sie wieder an seinem 
Hofe versammeln, um mit ihnen die Art und Weise zu berath- 
schlagen, wie man sich an dem alten unversöhnlichen Feinde Rudolf 
rächen sollte. Auf sein Verlangen ernannten die Stände den Freiherrn 
Reichard v. Starhemberg zu ihrem Deputierten. Eine Sendung 
zum Obersten Ramee, welche wider seinen Willen, wie wir es bald 
hören werden, sehr verlängert wurde, hinderte ihn, alsogleich nach 
Wien abzureisen. Von dem, was er dort als ständischer Deputierter 
geleistet habe, wird an seinem Orte Meldung geschehen. 
Nachdem wir die Anstalten kennen gelernt haben, welche der 
König und * unsere Landstände für den Fall getroffen haben, wenn 
sich das Passauer Volk des Landes bemächtigen und sich in dem 
selben festsetzen wollte, so schreiten wir nun wieder zu der Er 
zählung der weiteren Begebenheiten, die sich mit dem genannten 
kaiserlichen Kriegsvolke zugetragen haben. 
b Beilage Nr. 26. Aus einem anderen Schreiben, erhellt, dass Mathias 
den Herzog von Braunschweig aufgefordert habe, alle Actenstücke durch den 
Druck bekannt zu machen, welche die Unterhandlung betrafen, die dei; Herzog 
so mühevoll auf sich genommen hatte. Letzterer that es auch. Es ist nur 
schade, dass beide Bücher, welche diese Acten enthalten, in unserem Lande 
gar nicht mehr zu bekommen sind. — Sie sind in der Wiener Hofbibliothek 
und auf der Bibliothek zu Wolfenbüttel. Siehe darüber: Hammer, Khlesel. 
Bd. I, p. XXY. — Der Herausgeber.
	        
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