Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

Verordnung derselben allbereits schon durch das Land gezogen 
wäre, entsteht. Hierauf hab ich meine Herren dessen hiemit noch 
malen in Freundschaft erindern wollen, mit angehängter solenni 
protestatio ne, im Fall sie das unzeitige und vergebene Zusammen 
laufen der Bauern nicht abstellen, und dem kaiserl. Kriegsvolk 
irgends durch solcher Bauern vermeinte Insolenz ainziger despect 
zugefügt, sich aber hierüber allerhand darauf beruhende üngelegen- 
heiten begeben würden; Sie wollen nicht mir, noch dem kaiserl. 
Kriegsvolk, welches nur ohne männiglichs Schaden mit guter 
Ordnung in möglicher Eil durchgeführt zu werden begehrt, sondern 
eben der unerfolgten Verordnung der so zeitlich begehrten Herrn 
Commissarien zumessen. Welches meinen gonstigen Herrn ich in 
Freundschaft hiemit anfügen und benebens derenselben ehisten 
schriftlichen Wiederantwort erwarten wollen und verbleibe im übrigen 
neben Empfehlung göttlicher Allmacht. Grieskirchen den 24. De 
zember 1610. 
Der Herrn dienstwilliger 
Lorentz von Earnee, 
Antwort der Verordneten. 
Edler, Gestrenger, besonders lieber Herr Obrister. Unser 
freundlich, willig und beflissene Dienst bevor. 
Des Herrn Schreiben vom 24. dies clatirt, welches das erste, 
so uns zukommen, haben wir empfangen, und ist uns hievor des 
Herrn Schreiben,, so den 20. dits an Herrn Landshäuptmann ab 
gangen, und den 23. überantwortet wurde, auch comnvumciret 
worden. Weilen dann dieses Kriegsvolks beschehener unversehener 
Einzug ins Land wider Ihr Kaiserl. Mjst. und etlicher ansehnlicher 
Potentaten Vergwdssung erfolgt ist; als hat wohlermeldter Herr 
Landshauptmann und wir, im Namen Ihrer Koni gl. Mjst. uhsers 
gnädigsten Herrn und der Landstände, unser liebes Mitglied im 
ßitterstand, den edlen und gestrengen Herrn Hanris Ortolfen 
Geymann zu dem Herrn Feldmarschall und zu dem Herrn abgeordnet; 
von dem wird derselbe nunmehr neben Credenzschreiben unsere 
Meinung vernommen haben, dabei wirs dann allerdings bewenden 
lassen. Und wie wir auch nicht wissen, dass einige Insolenz durch 
unsere armen Unterthanen dem Kriegsvolk des Herrn erzeigt worden, 
vielmehr aber dasselbe unseren armen Unterthanen grossen Nachtheil 
und Schaden zugefüget; als wollen wir uns nicht allein dessen Ein-
	        
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