Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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könnten es auch ohne gemeinen Landtag, darzh etliche Wochen 
Zeit gehören würde, nicht thun, welches dann auch ihnen, 
den Soldaten, Bei dieser bösen Winterszeit, lind aus Mangel 
des Proviants auszudauern und zu erwarten unmöglich fallen 
würde; und gebührt auch Ihrer Fürst!. Gn. vermöge des 
kaiserl. Dekrets dieses vielmehr zu verhindern, als zu 
befördern. 
Und weil Ihr Fürst!. Gn. anjetzo zum Beschluss eben so wenig, 
als im Anfang gemeint sind, sie zu hintergehen und mit vergeb 
lichen betrüglichen Scheinworten sie aufzuhalten, sondern ihnen 
richtig unter die Augen zu gehen und ehrlich und aufrichtig mit 
ihnen zu handeln, und sonderlich, weil man Ihre Fürst!. Gn. mit 
denen zu Prag so gewisslich versprochenen ansehnlichen Summen 
nicht zugehalten, sondern nach Dero Abzug in denselben gänzlich 
falliret hat und also unmöglich ist, wenn auch gleich Ihre Fürst!. 
Gn. diese Stund sterben und Ihr Leben mit barem Geld lösen 
sollten, mit mehrerer Barschaft, wie hoch Sie sich auch an diesen 
und anderen fürnehmen Orten darum bemühet haben, in solcher 
geschwinden Eil aüfzukommen, als sind Ihre Fürst!. Gn. urbiethig, 
damit Sie zum Uiberfluss Ihr aufrichtiges und getreues Gemüth 
sowohl gegen die kaiserl. Mjst., als auch gegen die sämmtlichen 
Soldaten in der That beweisen mögen, weil sonst kein anderes Mittel 
für dieses Mal vorhanden ist, dass Sie sich für den hinterstelligen 
Rest, der sich nach gehaltener Abrechnung befinden wird, in proprio 
bei Ihren fürstlichen Ehren und Würden verschreiben und den 
selben durch gewisse Kaufleute auf Terminen, deren man sich 
vergleichen wird, in den Städten Nürnberg, Frankfurt, Leipzig und 
Prag in Jahr und Tag bezahlen lassen wollen, wie dann Ihre Fürst!. 
Gn. zu solchem Behuf ein Formular der Versicherung, das hiebei 
zu finden ist, haben aufsetzen lassen. Und weil sie, die Soldaten, 
durch diesen Weg ihres Verdienstes (Lohnes) mit Ruhm und Ehren 
ohne Weitläufigkeit mächtig werden können und sie sich sonsten 
auf widrigen Pall allerhand Ungelegenheit und Weitläufigkeit zu 
befahren haben, als wollen Ihre Fürst!. Gn. sich zu ihnen versehen, 
auch in Gnaden dazu vermahnet haben, dass sie Ihrer Kaiser!. 
Mjst. zu unterthänigsten Ehren und Ihrer Fürstl. Gn. zu sonder 
barem Favor, auch ihnen selber zum Besten die grosse Unmöglichkeit 
und Ungelegenheit bedenken und durch Ihrer Fürstl. Gn. ehrliches, 
aufrichtiges und hohes Erbiethen sich bewegen lassen, solchen 
Fürschlag annehmen, sich darauf ordentlicher Weise alsbald ab 
danken und die Fähnlein von den Stangen abreissen lassen wollten.
	        
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