Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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St. Wolfgarig tu den See mündet) nnd von da über den Zifanken 
(im Talgau) zum Nvckstein?) Dabei bleibt die 23 Km lange Strecke 
Dittelbach—Zifanken ohne nähere Beschreibung. Und gerade hier greitzte 
Salzburg an das Mondseer Land, das bayrisch geblieben war und 
trotz aller Bemühungen des Erzstifts auch später niemals dauernd salz 
burgisch wurde. Hier mußte es zu Streitigkeiten kommen. Und sie 
begannen schon recht früh. 843 ist zum ersten- und nicht zum letzten 
mal entschieden worden, wem der Schafbcrg gehöre. Nach mancherlei 
Wirrnissen und Reibungen, mit denen wir uns noch ausgiebig be 
schäftigen werden, ist endlich 1689 ein Ausgleich gefunden worden, 
aber es heißt, daß selbst heute noch an einem Punkt des Schafbergs 
die Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg nicht klargestellt fei. 
Das Kloster Mondsee erhielt bei seiner Gründung durch den 
Bayernherzog Otilo (angeblich 748) ausgedehnte Besitzungen, die im 
Südosten an Salzburger Gebiet stießen. Die Schenkungsurkunde, die 
übrigens nicht vor dem 12. Jahrhundert verfaßt sein kann,^) gibt als 
Grenze die Linie Unterach—Wcißenbach—Leonsberg—Jschlfluß—Zinken 
bach—Königsberg—Zinken an. Damit greift sie aber schon ins Salz- 
bnrgische über, denn Zinkcnbach, Königsberg und Hochzinken gehörten 
der Kirche des heil. Rupert. Die Schenkung König Ludwigs des 
Deutschen von 829 s ) betrifft den Teil des Abersees, der von der 
Dittelbach- und Zinkenbachmündung abwärts liegt, ferner nördlich 
davon das spätere „St. Wolfgangland" und dazu das Gebiet am 
linken Jschlufer bis zur Mündung dieses Flusses in die Traun?) 
831 lernt das Kloster Mondsee durch Tausch an das Bistum 
Regensburg und alsbald brach zwischen Regensburg und Salzburg 
ein Streit um die Grenzen atn Abersee aus. Die Entscheidung wurde 
843 voit einer eigens abgeordneten Kommission gefällt. Die Grenze 
geht nun den Lauf des Zinkenbaches abwärts in den See, den Dittel 
bach hinauf und über den Kamm des Schafbergs. Salzburg hat aber, 
wie gleich hier bemerkt werden soll, seine Ansprüche auf den Besitz des 
x ) In aeqnilonali parte de rivolo Tinnilinpach (Dittelbach) usqiie ad 
summitatem montis Cirvencus (Zifanken) noimnati et de . . . monte Wassin- 
perch (Sparber) nsqne ad monticuluin höchstem. Richter, Immunität. 
2 ) Aus dem Mondseer Traditionskodex. Abgedr. im Urkundenbuch des 
Landes o. d. Enns I, p. 93f. Vgl. dazu: Richter, Untersuchungen. 
3) Abgedr. im UBOE. I, p. 82, Nr. CXXXIX. 
4 ) Cliron. Lunael., p. 70f.
	        
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