Volltext: Das Land ob der Enns

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III. Die Slawen. 
Im Bez. Schwanenstadt: 
Raa, Inner-, Außer-, Df., G. Roitham, 14. Jahrh. Posenröch, bzw. 
Herrenrooch, -roch, auch einfach Roch. Vgl. steierm. Rach bei Zahn 372. 
Im Bez. Grünburg: 
Agonitz, Wir., G. Grünburg aus *Jagodic-, von jagoda ,Beere*. — 
Breinesberg, Bhs., G. Waldneukirchen, urk. Praeuneizperg. — Brei- 
tenau, 0., G. Molln, 13. Jahrh. Prattenau. — Denk, Bhs., G. Molln, 
s. Flußnamen. — Dittschöll, Bhs., G. Steinbach. — Vieiz, im 13. Jahrh. 
genannt (Lf. Urb. 187). — Girk, Bhs., G. Waldneukirchen, vielleicht 
älteres *Gurk. — Göritz, G.Molln, aus gorica von gora ,Berg*. — Grad 
lehen, Bhs., G. Steinbach, urk. Gretler. — Gratschenedt, Bhs., 
G. Waldneukirchen. Vgl. steierm. Gradisch, -en, Gratschach bei Zahn 
226. Von gradisö ,Burgstall*. — Laun, einz. Hsr., G. Grünburg, aus 
*Lawan, wie aus anderen Beispielen zu vermuten ist. — Los au, Flur 
name, G. Frauenstein, wahrsch. von lagu ,feuchter Waldboden, Au*. 
Miklos. n. 297. — Modigut bei Leonstein. Strnadt 489, n. 74. — Molln, 
Pfdf., 1241 Molna. Man könnte an malina ,Himbeere* denken, da a vor 1 
auch sonst zu o wird (vgl. wööfo^t,'Wallfahrt*, öös<jd ,allesamt*), nur_er 
geben sich aus der Tatsache, daß die ,Himbeere in der Mda. Mööwz> 
,Malbeere*, also mit gleichem slaw. Wort, heißt, einige Bedenken. Man 
wird daher eine Erklärung aus *Zmolna, von smola ,Pech‘, für wahr 
scheinlicher halten dürfen. Molln wäre also ein Pech(sieder)dorf gewesen. 
Die Wegnahme des anlautenden z erklärt sich aus der Verwechslung 
mit der Präposition z(e) ,zu* (vgl. z’Linz). — Palten, An der, Sensen- 
schm., 0. Ramsau, G. Molln, s. Flußnamen. — Pelcher, Bhs., G. Molln, 
aus Pelch, von paljika ,Rodung*. Vgl. Miklos. 212 und steierm. Weling, 
urk. Belich-, Welich-, bei Zahn 491. — Pfatscher, Bhs., G. Grün 
burg. — Pimsner, Bhs., G. Waldneukirchen. Vgl. steierm. am Pyms, 
in der Pimsech bei Zahn 39. — Platz, Df., G. Molln. Der Name in 
Steierm. mehrfach, vgl. Zahn 45. — Pleding, Bhs., G. Grünburg. — 
Plursch, Bhs., G. Molln. — Pölz, Bhs., G. Waldneukirchen. — Pösel, 
Bhs., G. Molln, 13. Jahrh. Pestei. — Prebler, Bhs., G. Grünburg, 
13. Jahrh. hinder dem Prebar, Prewar, aus po-reber ,unter der Leiten* 
oder pre-borje ,am Föhren-, Fichtenwald*. — Prebler, einz. Hsr., 
G. Molln, 13. Jahrh. Prebar, ufm Pretvar. Strnadt 477, n. 13; 478, 
Anm. 1; 484, n. 38—40. — Prietal, Schm., G. Grünburg, 1355 Predal, 
wahrsch. aus *Predul von pre T dolu ,im Tal*. Vgl. steierm. Predul, -ol 
bei Zahn 62. — Ritzenhub, Bhs., G. Waldneukirchen, 13. Jahrh. 
Refsinhube. — Rohrmoos, Bhs., G. Steinbach, 13. Jahrh. in der 
Rada, Radai. — Schadwien, jetzt Leonstein nach dem oberhalb des 
Pfarrdorfs gelegenen Schlosse, 14. u. 15. Jahrh. auch Wienne under 
dem haus zu Lenstain, Leonstein in der Wienn, Wien auf der Steyer, 
Wien 1 ). Die Herkunft des Namens Wien ist trotz aller Künste Grien- 
bergers, R. Müllers und W. Nagls slawisch. Da nicht Wp, sondern 
x ) Wagner, Leonstein, Linz 1907, S. 84 f. Strnadt 489, n. 75.
	        
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