Volltext: Das Land ob der Enns

Bergnamen. 
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In der Abdachung gegen das Flachland liegen der Hohe Buchberg 
(1270 m), der Schoberstein (1283 m), von Schober ,Haufen von halb 
kugelförmiger Gestalt* und südlich davon der Schneeberg (1305 m). 
Zwischen der Enns und dem Ramingbache befindet sich auch eine 
Bodenanschwellung, welche im Süden am bedeutendsten ist und nach 
Norden in das Flachland übergeht. Hier sind zu nennen der Höger 
Berg (1214 m), nicht von Hag, dessen Plural bei Stelzhamer hagö lautet, 
sondern von (Wald)heger; der Schwabachauer Kogel (1316 m) am rechten 
Ufer der Enns, dem Orte Kleinreifling gegenüber. Zwischen dem Gaflen- 
zerbach und dem Neustiftergraben liegen der Stubauer- (1109 m) und 
der Lindauerberg (1080 m), zwischen dem Laussatale und dem Pech 
graben der Spadenberg (969 m) und der Schieferstein (1197 m) 
bei Losenstein an der Enns, nach dem Bauernhause Schifer benannt, zu 
dem auch die Schiferalm gehörte. 
In der Nähe von Steyr am rechten Ufer der Enns erhebt sich der 
durch seine Fernsicht bekannte Damberg = Tannberg (747 m). 
Zwischen den oberen Enden des Traun- und Atersees liegt das 
Höllengebirge. 
Es hat seinen Namen nicht, wie man wohl gemeint hat, von der 
Göttin Helja, sondern hieß urspr. ,auf der Höll* 1 ), was ein Gegendname 
ist wie ,im Himmel* 2 ). In einer Grenzbeschreibung des Ldg. Kammer 
von 1581 wird gesagt, die Herrschaft Wildenstein behaupte, daß die 
Grenze ,auf der Höll, einem hohen, großen Gebürg* sei, aber den Kam- 
merschen Untertanen sei dieser Name unbekannt, und es sei zu vermuten, 
daß damit der Grünalmberg gemeint sei oder das Gebirge, das die Ortischen 
Untertanen Schildalm nennen 3 ). Daraus geht hervor, daß die Bezeich 
nung ,auf der Höll* nur begrenzte Geltung hatte, nämlich bei den Leuten 
auf der Südseite. Sie findet sich, meist für Vertiefungen, Abgründe, 
sonst im Gebirge noch öfter, z. B. im ehern. Ldg. Scharnstein östlich 
der Traun 4 ). Die ältere Form wird nicht Höllen-, sondern Höllgebirge 
gewesen sein. 
Die bedeutendsten Gipfel des Höllengebirges sind der Alberfeld- 
(1769 m), der große Höll- (1941m), der Roten- (1759 m) und der 
Brunnkogel (1172 m), von denen der letztere an das Ufer des hinteren 
‘Langbatsees vortritt. Der westliche, am Ufer des Atersees liegende Teil 
des Höllengebirges heißt das Hoch-Leckengebirge, wahrsch. von 
mundartl. Lecken = Legföhre, der östliche Ausläufer ist der Krana- 
wittsattel (1575 m) bei Ebensee, urk. Chreimhiltsatel 5 ), vielleicht von 
den adeligen Nonnen des Stiftes Traunkirchen, zu dessen Besitz er ge 
hörte, nach der Kriemhilde des Nibelungenliedes benannt. 
1) Oö. Stiftsurb. I, 392 f. (14. Jahrh.). 
2 ) So heißt beispielsweise eine Gebirgspartie nächst der Hohen Schrott. 
3 ) Archiv f. österr. Gesch., 99. Bd., S. 313. 
4 ) Archiv f. österr. Gesch., 94. Bd., S. 636. 
5 ) Ebd., S. 629, Anm. 1. Oö. Stiftsurb. I, 393 (14. Jahrh.).
	        
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