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II. Die Baiern.
bach 1 ) (B. St. Florian u. Neuhofen), Schweinbach 1 2 ) bei Engerwitz
dorf, B. Urfahr, ferner bei Passau, bei Lasberg und an der oberösterr.-
salzb. Grenze 3 ), ein Saubach bei St. Pankraz, ein Bockbach bei Hof
kirchen, Widderbach (Widerbach) im B. Haslach, Lamplbach im
B. Perg, Gaißbach (B.Obernberg, Ried, Grünburg, Pregarten), Hunds
bach 4 ) bei Neustift, Katz- 5 ) und Katzenbach (B. Wels, Lembach,
Neufelden, Urfahr), Gänsbach (bei Wimsbach, Pucking, Kopfing und
im B. Leonfelden), Hennerbach 6 ) bei St. Leonhard, B. Rohrbach,
endlich ein Taubenbach.
c) Von der Vegetation.
Ein Baumbach schlechthin begegnet bei Neuhofen, B. Ried.
Vom Laubholz ist vertreten die Linde, Buche, Birke, Erle, Esche, Espe
und Weide in den Namen Lind-, Lindenbach, Haimpersbach bei
Kremsmünster, 1299 Haimpühspach, von hagebuoche ,Weiß^oder Hain
buche* 7 ) Pierbach, 11. Jahrh. Pirichpach, mundartl. Biübo; Edl-
bach bei Windischgarsten, 1190 Erlipach; Aschach, 8. Jahrh. Ascaha,
Asca; Asch- und Eschelbach, Weiden- und Felberbach.
Einzelne der mehrfach vorkommenden Aspach werden mit Ache
zusammengesetzt, also Espenbäche sein.
Die Rote Salah bei Peuerbach, von sal ,Salweide* bedeutet nach
den Urkunden 8 ) sowohl einen Wald als auch einen Fluß bzw. Sumpf,
heute als Rote Sallet nur mehr ersteres 9 ).
Unter den Nadelholzarten finden wir zahlreich die Tanne und
Fichte in Dam- und Feichtenbach 10 ) und einem Größlinggraben,
von Größling, mhd. grezzelinc Junges Waldbäumchen*, die Föhre einmal
1 ) Es wäre allerdings, da alte Belege fehlen, zu erwägen, ob nicht ein in
folge mundartlicher Aussprache mißverstandenes Kirchbach vorliegt.
2 ) Von mhd. swin ,Schwein*. Dagegen liegt dem ca. 800 genannten Swein-
pah bei St. Florian (Schwambäckgut) mhd. swein ,Sau-, Viehhirt* zugrunde.
3 ) Archiv f. österr. Gesch. 102, 707.
4 ) Vielleicht gehören hierher die Seusen-, Seisenbach in den B. Perg,
Pregarten und Freistadt, wenn diesen Namen mhd. siuse, süse ,Jagdhund*
zugrunde liegen sollte, was ich für wahrscheinlich halte.
6 ) Katzbach bei Urfahr ist schon ca. 985 bezeugt (Oö. UB. I, 472, n. 57).
Es könnte sich auch um die Wildkatze handeln.
6 ) Henner ist das mundartliche hem? für Hennen.
7 ) Der urk. Form liegt natürlich der puoch ,Buchenwald* zugrunde.
8 ) Lamprecht, Matrikel 31. Vgl. auch Schmeller II, 250.
9 ) Die Ausführungen Strnadts über den Namen der Rotensala im Archiv
f. österr. Gesch. 99, 519 ff. (Innviertel u. Mondseeland), der an Sala ,Sumpf
land* denkt, sind verworren. Das heutige Suffix -et zeigt klar, ‘daß Salah ein
Kollektivum ist, wie Pirhah (Piret), Eihah (Aichet), Puocheh (Buchet) usw.,
demnach als Waldbezeichnung eben nur mit sal ,Salweide* Zusammenhängen
kann. Der Wasserlauf ist, wie so oft, ebenso benannt.
10 ) Die mundartl. Aussprache faichtn (geschrieben Feichten-, Feuchten-)
erklärt sich entweder aus einer Entwicklung von ahd. fiuhta zu fühta, fauchte,
fäuchte oder aus der Umkehrung des Diphthongs in ahd. fiohta, mhd. viehte
(vgl. Kreimhilt aus Chriemhilt).