Volltext: Zwanzigstes Bändchen (20. 1938)

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benannt. Heute, wo wir keine Brauerei mehr haben, muß 
man fragen, woher denn unsere Brauerei das nötige Wasser 
bezog? Nun, es kam aus einer Pfarrhofwiese, und zwar 
wurde es von der Quelle, welche schon 1435 genannt wird, in 
Holzwehren bei gutem Gefälle ins Schloß geleitet; diese 
geschichtliche Quelle ist am 3.August 1923 infolge der zum 
Partensteinerwerk vorgenommenen Tunnelsprengungem für 
immer versiegt; das gleiche Schicksal traf damals eine große 
Anzahl der hiesigen Quellen. Die Mälzmühle unserer 
Brauerei befand sich beim Hause Weiglsdorf Nr. 19 (Ganser- 
häusel), wo die gewesenen Mühlräume sowie der einst mit 
Steinplatten gedeckte Wehrgraben noch gut zu erkennen sind; 
betrieben wurde diese Mühle vom Abfluß des Schloßteiches, 
wobei das Wasser auf dem Wege auch noch lebendes Herr¬ 
schaftseigentum nährte und tränkte, woran uns die 1726 
vorkommende Bezeichnung „Fischkalterhäusl" (jetzt Schindl- 
berger, Weiglsdorf Nr. 17) erinnert. Die bis jetzt genannten 
zwei Häusel liegen in einem ziemlich tiefen Geländeeinschnitt, 
dem „Mühlgraben", an dessen Ende zwei weitere „Mühl¬ 
häusel" stehen. Das ist noch einiges über unsere einstige 
Brauerei; eine schöne Erinnerung an diese zugleich aber 
auch, wie schon erwähnt, an die edle Frau Trenkwald bildet 
für uns immer das „Bräuerkreuz" mit dem würdigen Bilde 
der schmerzhaften Mutter.  + + + 
 
Rudolf Reicherstorfer, Linz: 
 
 Familienname Plakolm. 
Der in das 13. Jahrhundert, in die Zeit der Städte¬ 
gründungen, zurückreichende Personenname P l a k o l m war 
für die ersten Träger desselben Eigenschaftsname, was 
auch daraus hervorgeht, daß er ursprünglich in Verbindung 
mit dem Worte „dictus" = „genannt der Plakolm" vor¬ 
kommt. 
Plakolm heißt mittelhochdeutsch bli - kolbe = 
Bleikolben, eine mit Blei ausgegossene Holzkeule, die 
als Waffe verwendet wurde. (Nach Grimms Wörterbuch ist
	        
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