Volltext: Zwanzigstes Bändchen (20. 1938)

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von einem Redemptoristenpater aufgefunden und Papst 
Plus IX. befahl jetzt, das Bild zu Rom in der Redemp- 
toristenkirche aufzustellen, wo nun wiederum sehr viele 
Gebetserhörungen geschahen, hieher kam zu diesem Gnaden- 
bilde am 5. Mai des oben genannten Jahres auch der Papst 
um da in seinen schweren Anliegen zu beten. Es wurden 
auch viele Nachbildungen hergestellt, welche am Origrinalbild 
berührt und dann in die verschiedensten Gegenden versendet 
wurden. Eine der besten dieser Nachbildungen kam 1889 nach 
Puchheim in Oberösterreich, wo sie jetzt in der dortigen neuen 
Kirche der Redemptoristen eifrigst verehrt wird. 
Eine Nachbildung „Maria von der immerwährenden 
Hilfe" befindet sich nun auch in der Wallfahrtskirche in 
Ramersberg, etwas über eine halbe Stunde vom Pfarrorte 
Kleinzell entfernt. Auf dem oberen Gute des Dorfes 
Ramersberg wurde von den kinderlosen Besitzersleuten 
Pühringer der arme, 1840 geborene und aus St. Martin 
stammende Knabe Matthias Lanzersdorfer angenommen und 
ausgezogen: derselbe erbte auch dieses Haus, überließ es 
aber wegen seiner Kränklichkeit einem Verwandten gegen 
Verbleib und Naturalauszug auf Lebenszeit. In wieder¬ 
holter Krankheit hatte Lanzersdorfer seine Zuflucht genom¬ 
men zu Maria, die wir ja in der Litanei als „Heil der 
Kranken" anrufen, und er betete insbesondere gerne auf 
einem einzig schönen Waldhügel nahe seiner Wohnung und 
ließ auf demselben, da sein Vertrauen zu Maria immer 
belohnt worden war, 1874 auch eine kleine Kapelle erbauen 
die aber nach drei Jahren um ein vielfaches vergrößert 
werden musste, da zu derselben sogleich aus nah und fern 
zahlreiche Besucher gekommen waren. Lanzersdorfer, ein 
ländlicher Künstler, richtete selbst die Kapelle ein, schnitzte und 
faßte das Hauptbild „Maria von der immerwährenden 
Hilfe" sowie zwei Seitenaltäre im gotischen Stile; er malte 
auch die meisten Verlobungsbilder, welche die Wände der 
Kapelle bedecken. Im Jahre 1884 erbaute Lanzersdorfer 
auf dam letzten Wege zur Kapelle auch einen Kreuzweg, 
deren Bilder ebenfalls aus seiner Malerhand hervorgingen; 
voriges Jahr aber wurden diese gemalenen Bilder ersetzt 
durch geschnitzte, die Lanzersdorfer schon vor Jahren her¬ 
gestellt hatte, bisher aber in seiner Wohnung aufbewahrt 
wurden. Eingeweiht wurde die Kapelle und zugleich, der erste
	        
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