Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Da aber dieser bei den steigenden Getreidepreisen hinter 
dem tatsächlichen Körnerpreis weit zurückblieb, entschlossen 
sich die Bürger über Antrag der Kirchenvogtei Altenhof im 
Jahre 1807 den ausfallenden Körnerertrag um den zwischen 
Martini und Weihnachten eines jeden Jahres geltenden 
Revierpreis abzulösen. Als sie aber 1819 wieder nur das 
alte (niedrigere) Zehentgeld zahlen wollten und sich deshalb 
an das k. u. k. Kreisamt wendeten, wurden sie abgewiesen 
und mußten weiter das sich freiwillig auferlegte höhere 
zahlen. 
 
c) Robot. 
Unter Robot versteht man Hand- und Spanndienste, 
welche die Untertanen ihrer Grundherrschaft zu leisten hat¬ 
ten. Im 15. und 16. Jahrhundert gab es öfter Be¬ 
schwerden von Seiten der Untertanen wegen der Robot. 
So zogen im ersten oberösterreichischen Bauernkrieg 1525 
auch die Bauern von Marsbach vor das Schloß und forder¬ 
ten Abstellung des Freigeldes und der Robot. Auch die 
Hofkirchner Bürger hatten mit Falkenstein ihren Robotstreit. 
Erst nach dem zweiten Bauernaufstand oberösterreichischen - 1597 
wurde unter anderem auch die Robot geregelt. Daher fin¬ 
den wir auch im Falkensteiner Urbar von 1608 den (in den 
älteren Urbaren nicht enthaltenen) Vermerk (Publikation 
von 1597) „es soll jeder Untertan das Jahr 14 Tag es sei 
mit der zaug oder Handt zu roboten schuldig sein; der Herr¬ 
schaft steht es frei dafür Robotgeld zu nehmen". Aehnlich 
lautet auch der 5. Punkt des Vertrages, den das Hochstift 
Passau mit seinen Untertanen am 2. Juni 1598 zu Linz 
schloß: „Die Untertanen sind zu roboten, oder ordentliches 
Robotgeld zu zahlen schuldig, doch sollen sie durchs ganze 
Jahr nicht über 14 Tage in allem angestrengt sein, auch 
alle Robotgeld spinnen und Teichgeld darin begriffen sein und 
nicht zugleich mit beiden nebeneinander beschwert sein". 
(H. St. A. München.) 
Nach den Falkensteiner Urbaren waren die Untertanen 
zur Leistung folgender Robot verpflichtet: 
Die von Hofkirchen sind schuldig die Hofwiesen zu 
heigen, die Weinwiesen und Hofwiesen zu räumen, die 
bestalten Aecker, als Korn- und Haberfelder einzuegern, 
pflaunzen setzen, Kraut ausschlagen, spellen, einzuhacken oder
	        
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