Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Im Hause Nr. 108 war ein Bürstenbinder Fliesser. 
Im Hause Nr. 109 war ein altes Sockenstrickergewerbe 
und zugleich Benefiziatenstiftungshaus. 
Im Hause Nr. 110 hauste das Schneidergeschlecht der 
Altwirth. 
Nr. 111 war das alte Riemerhaus; der letzte Riemer 
war Herr Leopold Sedlmayer; heute ist im Hause eine 
Schlosserei. 
Nr. 112 war das Binderhaus der Lachinger. Der 
Färber Ferdinand Mayer heiratete die Tochter Thekla 
Lachinger und errichtete im alten Festungsturme hinter 
dem Hause eine Färberei, die aufgelassen wurde. 
Auf dem Hause Nr. 113 bestand das uralte Glaser¬ 
gewerbe der Hartl, heute Höß. 
Auf dem Hause Nr. 114 war durch viele Jahre ein 
Schlossergewerbe der Helmreich. Hier beginnt die Schlos- 
sergasse und endet am Marktplatz. In dieser Gasse waren 
meistens Webermeister (nur Nr. 118 waren einst Fleisch¬ 
hauer, Schiffer und Donnerbauer). 
An der Hauptstraße zur Windgasse war Nr. 43 die 
letzte Lottokollektur. 
Die Marktmühle Nr. 41 war zu Anfang des 17. Jahr¬ 
hunderts Rathaus und wurde Mühle im Graben genannt. 
Nr. 40 war das ehemalige Baderhaus. Um das Jahr 
1800 lebte auf diesem Hause der für Haslach sehr berühmte 
Bader Franz Weber, von dem viel erzählt wurde. Er war 
Bürgergardehauptmann. Nach dem Brande 1806 hat er 
die Bürgergarde wieder neu errichtet. Er war Verwalter, der 
Feuerlöschrequisiten des Marktes. Er diente bei einem 
Husarenregiment. Aus seinem Grabtaferl hat man gelesen: 
„Hier ruhet in Gott Herr Franz Weber, gewester Chirurg 
und Feldscherr". 
Auf Haus Nr. 38 lebte der Dr. med. Joh. Franz. 
Er war auch Bürgermeister. 
Auf der anderen Seite der Hauptstraße Nr. 75 - 76 
wohnte Herr Laurenz Langsteiner, Schweinegroßhändler. Er 
kaufte nach dem Brande 1862 das Haus Nr. 76 als 
Brandstätte und ließ beide Häuser einheitlich restaurieren. 
Haus Nr. 77 war das ehemalige Seifensiederhaus 
Poscher, Niederer. Ein Name erinnert uns noch an das 
Geschlecht: die Poscherschwelle am Fuße des Bergholzes.
	        
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