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Verbesserung und Vermehrung des militärischen
Schutzes.
Auch der Staat verbesserte und vermehrte im Jahre 1421
seine Abwehrorganisationen. Da die alten Ritterheere sich
für diese Zeit als ganz unzulänglich erwiesen und auch die
Soldtruppen bei den fortwährenden Kriegen nicht mehr ge¬
nügten, so wurde allgemeines Volksaufgebot, ähnlich wie es
der Feind schon hatte, vom 16. bis 70. Jahre eingeführt.
Zu diesem Zwecke wurde Oesterreich von Herzog Albrecht in
Reviere eingeteilt, die sich mit den Pfarrsprengeln gedeckt
zu haben scheinen. So gab es also jetzt neben dem Adels-
ausgebot und den Soldtruppen auch noch das VolksaufgeboL
oder die Landwehr. Im Jahre 1431 wurde eine neue Auf-
gebotsordnung erlassen; neun Bauern mußten jetzt je einen
zehnten, und zwar den Stärksten und Tauglichsten, ausrüsten
und verpflegen; die Ausrüstung bestand aber aus Tresch-
flegeln, Armbrüsten. Spießen, Büchsen, Eisenhut, Panzer
oder Schießjoppe, Blechhandschuhen, Schwert oder Messer,
Pulver, Bleikugeln und Ladestock. Je 20 Mann hatten
einen bespannten Rüstwagen; es gab oberste Hauptleute
und Viertelhauptleute. Das österreichische Heerwesen hatte
so immerhin eine tiefgreifende und in Anpassung an den
Gegner, auch erfolgverheißende Umgestaltung erfahren.
Diese Umgestaltung des Heerwesens erforderte auch sehr
viel Geld; es wurden daher eingeführt die „Hussitensteuer"
und „Weingartensteuer" und bei Schätzungen mußten von
jedem Gulden (= 240 Pfennige) 20 Pfennige gereicht wer¬
den. Der Papst gab 1422 die Zustimmung, daß auf zwei
Jahre von jedem kirchlichen Einkommen der zehnte Teil an
den Staat abgegeben werde; 1426 stellten die Prälaten die
Hälfte ihres Einkommens zur Verfügung.
Ausklang.
Unsere jetzigen Zeiten sind ähnlich denen unserer Ahnen,
denn nach dem fürchterlichen Weltkriege heißt es aufbauen
und wieder aufbauen, und zwar nicht bloß wirtschaftlich und
in den Belangen des Staates, sondern auch in den Seelen der
Menschen, in denen der wahre Friede noch immer nicht
eingekehrt ist. Wie in den Zeiten der Hussitenkriege sind auch
jetzt Kräfte an der Arbeit, die unser Volk berauben und zer-